Fußball stand vor mehr als 25 Jahren ganz an letzter Stelle meiner Freizeitbeschäftigungen. Mehr als die Nationalmannschaft, der halt gemeinsam vor der Fernsehkiste die Daumen gedrückt wurde, hat mich nie interessiert. Undenklich, dass ich jemals live ein Bundesliga Match oder Länderspiel miterleben werde.
Der Josef war es, der es sich so sehr wünschte, dass ich mit ihm einmal auf den Fußballplatz gehe. Bewaffnet mit Bier und Knacker gings dann zu meiner ersten Live-Partie, aber noch nicht für Admira Wacker. Das erste Spiel war eine Heimpartie vom VfB Mödling und da galt meine Aufmerksamkeit mehr den laut brüllenden Zuschauern rund um mich. Die Schimpferei auf Schiri und Spieler, die Schlachtgesänge, und der Höhepunkt in meinem ersten Spiel waren die Sanitäter, die einen verletzen Spieler mit der Trage, beide den Rücken zugewandt, wegtragen wollten. Das alles hat mich so sehr amüsiert, dass ich nun öfter dem Josef seinem Wunsch nachkam am Fußballplatz zu gehen.
Irgendwie sind wir dann in die Südstadt gewechselt. Damals kauften wir uns die Tickets noch auf der nicht überdachten Tribüne in der Nähe des Kabinentraktes. Da begann ich dann schon mit zu fiebern und hatte da dann auch schon meinen ersten Lieblingsspieler. Das war der „Lange“ Aigner Ernstl. Leider erlebte ich dann schon bald den ersten Abstieg. Damals hat uns Ried nicht nur aus dem Cup sondern auch aus der Liga geschossen. Und es waren meine ersten Tränen für die Admira.
Dem Fanclub beigetreten sind Josef und ich erst nach dem Abstieg, wo die Spiele dann wieder in Mödling ausgetragen wurden. Bertl (Robert C.) und der Magista (Christian B.) haben uns damals bei einem Heimspiel, nachdem sie beobachteten, dass wir öfter da sind, angesprochen und gefragt ob wir nicht dem Fanclub beitreten möchten, was wir natürlich sofort gemacht haben.
Meine erste Auswärtsfahrt war nach Steyr, wo ich meine erste Wette bei so einem Wettschalter abgeschlossen habe. Mein Tipp war 2:0 für die Admira und der ging voll auf! Damit war die erste Fahrt ein voller Gewinn!
Irgendwie kam es dann dazu, dass ich mich in die Fanaktivitäten mehr und mehr einbrachte und die Nähe zum Stadion macht es natürlich einfacher regelmäßig die Aktivitäten des Fanclubs zu unterstützen, was mir bis heute noch Spaß macht.
In diesem Beitrag ab der Minute 1:40 erfährt man gleich die Stärke von Ernst Aigner, und warum er sich mit seinem Spielstil in die Herzen der Fans spielte...
Die Höhepunkte waren natürlich die Aufstiege in die höchste Spielklasse, was ich zweimal miterleben durfte und die Tatsache nach vielen Jahren wieder Europa League zu spielen! Auch da sind bei mir Tränen geflossen! Viele lustige Feiern, zum Beispiel nach dem Heimsieg gegen Pasching, wo wir in der Kantine beim Spielerparkplatz mit einigen Spielern bis in die Morgenstunden gefeiert und auf die Arbeit gepfiffen haben! Unvergesslichen Abende in der Kantine oder damals noch im Zeugwartkammerl. Unsere Jubiläumsfeiern (15 und 20 Jahre) mit Turnier, wo auch immer eine Auswahl der Legenden mitspielte.
Der Tiefpunkt war für mich ganz klar der Lizenzverlust und der Abstieg in die Regionalliga. Wo niemand von uns wusste ob und wie es weitergehen wird. Auch da sind Tränen geflossen und wir haben uns richtig Sorgen um unseren Herzensverein gemacht.
Insgesamt aber waren es 25 sehr schöne Jahre, wovon ich keines missen möchte. In denen ich viele Menschen und Freunde kennen lernen durfte und in denen viele Tränen, sei es vor Lachen und manchmal auch aus traurigem Anlass, geflossen sind.
In diesem Sinne hoffe ich auf noch viele weitere schöne Jahre!
Karo
In der nächsten Ausgabe:
Nördlich von Wien gibt es eine Mödlinger-Gasse. Was das für Auswirkungen auf einen jungen Buben hatte, lest ihr in der nächsten Ausgabe!
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