Reset

Was ist da passiert, gab es intern Probleme? Muss wohl so gewesen sein, vermutlich schon früher, als Christoph Haas Belmin Jenciragic im Tor abgelöst hatte. Die Gründe, warum Co-Trainer Norbert Schweitzer vor knapp einem Monat (nach dem Spiel in Horn) den Verein verließ, liegen im Dunkeln, Auffassungsunterschiede sind die diplomatische Bezeichnung dafür. Danach vertrat Tommy Wright den rotgesperrten Trainer Roberto Pätzold, holte einen nicht unglücklichen Sieg gegen Dornbirn. Auch das Heim-Remis gegen den FAC war eher mau, dazwischen gab es noch das programmierte Debakel gegen RB Salzburg.

Nun wurde der Reset-Knopf gedrückt, die Zeit des Deutschen in der Südstadt ist nach bereits 17 Spielen schon wieder vorüber. Den Trainer trifft es in diesem Geschäft immer als Ersten, ob dieser aber der allein Verantwortliche für die Misere ist, darf bezweifelt werden. Auch den Sportdirektor muss man in dieser Situation hinterfragen dürfen. Es ist der zweite Kader, den er zu verantworten hat, mit dem ersten stieg der Klub bekanntlich ab und mit dem zweiten liegt man unter den Möglichkeiten des Vereins, des für diese Liga stattlichen Budgets. Was die Einzelspieler betrifft, passt die Qualität durchaus, die Zusammensetzung des Teams ist allerdings eher suboptimal.

Im Mittelfeld stehen viele relativ ähnliche Spieler, die zwar hohe kämpferische und defensive Fähigkeiten aufzuweisen haben, Kreativität ist dort aber eher Mangelware. Für einen Aufstiegsaspiranten aus meiner Sicht zu wenig spielerische Qualitäten, mit einem solchen Setting ist es schwierig, Spiele zu gestalten und auch zu gewinnen. Das war im Spiel gegen BW Linz ganz offensichtlich, der Gegner konnte das nominell gut aufgestellte Team der Südstädter in jeder Phase des Spiels nicht nur kontrollieren, sondern führte dieses am Ende regelrecht vor. Mit einer Leichtigkeit, die natürlich auch den 4 Siegen davor mit 17 erzielten Treffern geschuldet war, wenn‘s laft, dann laft’s bekanntlich. Auf der anderen Seite die Negativdynamik, in der so gar nichts mehr gelingen möchte, kein Pass, kein Angriff, insgesamt konnte keine einzige Torchance für Admira Wacker verzeichnet werden.

Wer wird nun Roberto Pätzold beerben, das war die Frage. Die am Sonntag mit Rolf Landerl beantwortet wurde. Der nach seinem Rücktritt in Horn frei, als Ex-Spieler von Admira Wacker und später Trainer der Juniors ein logischer Kandidat war. Aber nicht nur das, er hat auch als Trainer des VfB Lübeck 5 Jahre lang hohe Kompetenz gezeigt. Als Co-Trainer nimmt er Rafael Pollack mit in die Südstadt, mit ihm arbeitete er bereits in Horn zusammen. Wird der Trainerwechsel alle Probleme beheben können? Wird es notwendig sein, im Winter den Kader umzubauen? Fragen über Fragen, die Antworten darauf werden in der langen Winterpause gegeben werden. Im Prinzip sollte man in diesem Zeitraum bereits eine Truppe zusammenstellen, die sich im Frühjahr auf die Saison 23/24 vorbeitet.

Den Herbst 2022 werde ich erst nach der letzten Partie versuchen zu analysieren. Das Debüt des neuen Trainerteams wird am kommenden Freitag (18.10) in Grödig gegen Liefering stattfinden. Ich wünsche den beiden alles Gute für ihre neue Aufgabe!

Forza Reset! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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