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In Side inside

Dem Winter trotzen bedeutet in einer sehr, sehr langen Vorbereitung auf das Frühjahr 23 viele Übungseinheiten in der kalten Heimat. Doch eine Woche ist anders, nämlich jene des Trainingslagers. Admira Wacker begab sich ins türkische Side, fand dort ausgezeichnete Bedingungen vor, ebenso drei Testspielgegner. Das wurde auch von Spielern dokumentiert, per Videotagebuch gaben sie Einblicke in ihren Camp-Alltag, sozusagen in Side inside. Den Anfang machte Angelo Gattermayer.

 

Mitgeflogen war der gesamte Kader, Neuzugang George Davis musste auf Grund einer Erkrankung frühzeitig heimkehren. Nach den ersten beiden Trainingstagen wurden am Mittwoch gleich 2 Testspiele absolviert. Gegen den polnischen Zweitligisten LKS Lodz setzte es eine knappe 0:1-Niederlage. Etwas später trat der Rest der Truppe gegen den kosovarischen Erstligisten FC Llapi an, die 0:3-Niederlage fiel deutlich zu hoch aus, die Südstädter scheiterten dabei zweimal an Aluminium und vergaben wie schon im ersten Match zahlreiche Chancen. Die jeweiligen Spielberichte sind verlinkt, zum Video vom Spiel gegen die Polen führt dieser Link.

Der Präsident ließ es sich nicht nehmen und drehte mit der Mannschaft eine Runde am Strand
Das Klima in der Mannschaft war richtig gut
Gegen den kosovarischen Erstligisten ging es ordentlich zur Sache
Neben sportlichen Einheiten wurden auch intensive Gespräche geführt

Was Trainer Rolf Landerl zu sagen hat, ist im Interview nachzulesen. Bis dato ist seine Handschrift schon recht deutlich zu sehen. Er kommuniziert klar, hat einen Plan, eigentlich mehrere. Das ist ein Unterschied zum Herbst, da wurde im Prinzip nur ein System praktiziert. Landerl versuchte bereits mehrere taktische Ansätze, sowohl Dreier- als auch Viererkette waren schon zu sehen, im bevorzugten 4-3-3, präziser eher ein 4-2-1-3 aber auch 3-4-3 und 4-4-2. Wobei klar ist, dass sowohl das Spiel mit als auch jenes gegen den Ball und der Wechsel zwischen diesen beiden Situationen situationselastische Systeme benötigt. Spielermaterial dafür gibt es jedenfalls nicht nur ausreichend, es sind nahezu alle Positionen auch qualitativ gleichmäßig besetzt. Das heizt den Konkurrenzkampf naturgemäß an. Insgesamt ziehen alle Teammitglieder voll mit, jeder Spieler sieht seine Chance, zu Saisonbeginn in die Startelf oder zumindest in den Kader zu gelangen. Jakob Schöller ist aktuell noch nicht im Mannschaftstraining.

 

Mit Philip Thonhauser war auch der Präsident von Admira Wacker zu Gast an der türkischen Riviera, er absolvierte unter anderem einen Strandlauf mit der Mannschaft. Auch das tut dem Klima im Klub gut, wie die Stimmung aktuell insgesamt passt. Einen weiteren Blick inside Side gewährte mit Christoph Haas der aktuelle Einsergoalie. Kapitän Stephan Zwierschitz analysierte sowohl das Trainingslager, als auch die momentane Situation und sprach über die Pläne für das Frühjahr. Gas geben, in einen Lauf kommen, zur Stelle sein, wenn vorne Ausrutscher passieren. Ein guter Plan, den die Fans gerne hören.

Weniger gefallen ihnen die Resultate des Trainingslagers, auch wenn Testspiele normalerweise recht wenig Aussagekraft haben. Gegen den UEFA-Cup – Gegner von 1990, Vejle BK, verloren die Südstädter am vorletzten Tag des Camps in Side mit 0:1. Wenn man so möchte, revanchierten sich die Dänen für das damalige Ausscheiden. 3:0 daheim und 1:0 auswärts aus Sicht von Admira Wacker endete das Europacup- Duell. Von der Auswärtsreise werden die schönsten Geschichten erzählt, leider war ich damals verhindert und ärgere mich noch heute darüber. Doch Runde zwei führte uns in die Schweiz nach Luzern, an den wunderschönen Vierwaldstättersee. Eine fantastische Reise, die mit dem 1:1 und dem Aufstieg gekrönt wurde. Danach kam es zum Duell mit Bologna, in der Südstadt wurden die Italiener mit 3:0 zerlegt, über das Rückspiel möchte ich gar nicht nachdenken.

 

Viele ältere Fans bekommen deshalb noch heute feuchte Augen, auch wenn über die damalige großartige Mannschaft gesprochen wird. Ich nenne nur die Namen Olaf Marschall, Peter Artner, Ernst Ogris, Marko Elsner, Helmut Graf, Alois Dötzl und Wolfgang Knaller. Da werden sofort Assoziationen an den Rest der Truppe freigesetzt, ja Fanherz, welch´ wunderschöne Zeit war das damals. Ob der Klub wieder dort hingelangen wird können, ist momentan vielleicht den einen oder anderen Schritt zu weit gedacht. Aktuell gilt es einmal wieder eine Liga höher zu klettern, das wird sich vermutlich erst in der nächsten Saison ausgehen. Nach der Rückkehr aus Side durften die Kicker in Form eines freien Tages rasten, die letzten drei Vorbereitungswochen sind dann noch mit 4 weiteren Tests gespickt. Am kommenden Freitag (18h) kommt es zum Wiedersehen mit Legende Ernst Baumeister und seinem aktuellen Klub Marchfeld. Gespielt wird in der Südstadt, vermutlich auf einem der BNZ-Plätze auf Kunstrasen. Ob es bis dahin noch Bewegung im Kader geben wird? Das wird der morgige „deadline day“ der Transferzeit zeigen.

 

Forza in Side inside! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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