Nachdem zum magischen Termin am 19.05 um 19:05 keine (Vor-)Entscheidung zu Gunsten des Klassenerhalts von Admira Wacker erzielt werden konnte, wurde dies am vergangenen Freitag in Favoriten ebenso verabsäumt. Logisch, wenn es schon seit über 200 Minuten nicht mehr gelang, ein Tor zu erzielen. Mancher Fan sagte mir schon vor der Partie, dass es nicht Admira Wacker wäre, wenn es nicht bis zur letzten Runde spannend bliebe. Typisch Admira Wacker, könnte man also sagen. Ist das tatsächlich so, dass außer chronisch schwachem Zuschauerinteresse, der sehr schlechten Performance in den letzten 5 Jahren, es bei den Südstädtern immer bis ganz zum Ende zittern heißt? Diese Frage kann ich nur klar mit ja beantworten.
Als Zeitraum wähle ich die Jahre seit dem Wiederaufstieg 2011, der bekanntlich mit einem 0:0 auf der Hohen Warte in der letzten Runde gelang. Ein Resultat, dass am kommenden Sonntag für den Verbleib in Liga zwa genügen würde. 2012 wurde trotz Niederlage in der letzten Runde Platz 3 und damit der Europacup erreicht. 2013 kam es zum Showdown in der finalen Runde in Mattersburg, mit einem 1:0-Sieg konnte die Klasse ebenso gehalten werden wie im Jahr danach trotz 5-Punkte Abzugs. 2015 brachte mich das Letztrundenspiel in Grödig an meine nervlichen und körperlichen Grenzen, auch dort wurde mit einem 1:0 der Verbleib in der Bundesliga gesichert. 2016 ein Dejà-vu zu 2012, diesmal reichte es trotz Niederlage in der Abschlussrunde zu Platz 4 und der neuerlichen EL-Quali. Wie 2018, da konnten sich die Südstädter in der letzten Runde trotz Niederlage Rang 5 und Europa sichern.
Ab da ging es immer nur gegen den Abstieg. 2019 wurde der Klassenerhalt „schon“ in der vorletzten Runde erreicht, damals war ich nicht live dabei, weil schon lange davor eine Napoli-Reise geplant war. Auch die beiden Jahre danach konnte ich den Ligaverbleib nicht vor Ort erleben, das verhinderte 2020 (0:0 in der letzten Runde auswärts gegen Wattens) und 2021 (vorletzte Runde in Hartberg) jeweils Corona. Im Vorjahr musste ich wie viele andere mitgereiste Fans den Abstieg in Pasching miterleben, vergeigt wurde es aber schon vor diesem Spiel. Das trifft auch auf die heurige Saison zu, wobei der Ausgang noch offen ist. Mit den Resultaten der letzten Runde hat sich für Steyr die Ausgangslage verbessert, die Oberösterreicher benötigen aber auf jeden Fall einen Sieg. Jedes andere Ergebnis bedeutet den Klassenerhalt für Admira Wacker. Das aber seinerseits mit einem Sieg in Favoriten seine Ausgangslage deutlich verbessern hätte können. Hätte,…
….denn die Möglichkeiten dafür wurden erarbeitet. Vor allem in der knapp ersten halben Stunde des Spiels gab es mehrmals die Chance zur Führung. Tranziskas und Davies‘ Versuche hielt der Goalie sensationell, es kam zu einem Stangenschuss, Schmidts sehr schöner Treffer wurde wegen angeblichen Foulspiels die Gültigkeit abgesprochen. Kurz danach blieb bei einem aus meiner Sicht intensiveren Vergehen der Elfmeterpfiff zu Gunsten der Südstädter aus. Andererseits hätte es nach dieser Phase auch in die andere Richtung gehen können – Ex-Admiraner Dizdarevic‘ Chance aus einem Konter sahen wohl schon alle im Stadion im Tor, doch die Stange verhinderte den Treffer. Wie kurz danach bei einer weiteren Möglichkeit der Young Violets, die bereits fix abgestiegen sind.
Der eine oder andere Akteur wird aber weiter in der Liga zu sehen sein, mit Aufsteiger Stripfing wurde eine Spielgemeinschaft gebildet, in deren Rahmen die violetten Top-Talente eine Liga höher als die Kollegen in der RLO spielen sollen. Das ist auch der Plan von Admira Wacker für die letzte Runde, logischerweise will Steyr das verhindern. Dass ich schon wieder bei einem entscheidenden Spiel nicht live dabei sein werde, schmerzt. Zu meiner Verteidigung und der meiner drei fanatischen Reisegefährten muss ich erwähnen, dass wir im Februar nicht gedacht hätten, dass es in der letzten Runde noch um etwas gehen wird. Weit gefehlt, man könnte meinen, dass die allesamt langjährigen Fans inklusive meiner Person noch immer nicht wissen, was typisch Admira Wacker bedeutet. Obwohl alle mit dabei waren, als 1997 die Relegation zum Verbleib in der Bundesliga gegen Vorwärts mit 5:1 entschieden wurde (Hinspiel 2:2).
Jedenfalls werden wir am Sonntag in Lecce im Stadion sitzen, dabei das Hauptaugenmerk auf die Südstadt richten. Möge diese wie die Übung Lecces, das den Klassenerhalt schon in der Tasche hat, gelingen. Ein wichtiger Faktor werden dabei die Fans sein, vor allem Gate 2 Admira hat in den letzten Jahren trotz der miserablen Performance des Teams und auch der Vereinsverantwortlichen niemals den Glauben und die Liebe an den Klub verloren. Zusammen mit allen Fans mögen sie dafür sorgen, dass wir im fernen Apulien jubeln dürfen.
Forza typisch Admira Wacker! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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