Im Sommer des Jahres 2009 wechselten drei Burschen aus Götzendorf in die Südstadt. Es handelte sich um die Brüder Philipp (damals 12 Jahre alt), seinen um zwei Jahre jüngeren Bruder Lukas und deren Cousin Manuel Maranda, gleichaltrig wie Philipp. Die drei durchliefen den Nachwuchs und die Akademie von Admira Wacker, sollten es allesamt ins österreichische U21- Nationalteam schaffen. Indes schlugen sie danach jeweils unterschiedliche Karrierewege ein. Der ältere Bruder entschied sich nach einer guten Saison mit 32 Spielen in der „Ersten“ zu einem Wechsel nach Hütteldorf, damals meinten viele Fans, dass das vielleicht zu früh kam, er noch 1-2 Saisonen in der Südstadt bleiben hätte sollen. Bei den Grünen konnte er sich nicht durchsetzen, kam auf 16 Einsätze in der Kampfmannschaft. Seine erste schwere Verletzung erlitt er dort in der zweiten Saison, ein Muskelriss setzte ihn über ein halbes Jahr außer Gefecht.
Danach folgte eine halbjährige Leihe zum SKN, ehe er 2019 zum FAC transferiert wurde. Nicht wirklich der Weg, den er sich vorgestellt hatte – doch es kam noch schlimmer: ein halbes Jahr war er sogar vereinslos, ehe ihn BW Linz engagierte. In den eineinhalb Saisonen in der Stahlstadt kam er auf 51 Spiele, traf auch wieder auf seinen Cousin. Danach verbrachte er eine Saison bei Vorwärts Steyr, wo er allerdings nie gespielt hat, zum Zeitpunkt des Wechsels war er bereits ein halbes Jahr nach dem Kreuzbandriss im Februar 2022 außer Gefecht gewesen. Davon hat er sich bis heute noch nicht ganz erholt, er ist aber auf dem Weg zurück. Unterstützung erhält er dabei von Admira Wacker, wo er trainiert und im Fall seiner Genesung sein Comeback geben möchte.
Das könnte zuerst bei den Admira Panthers stattfinden, diese spielten am vergangenen Samstag ihr erstes Meisterschaftsmatch in der 2. Landesliga gegen Obergänserndorf. Beim 3:0 – Heimsieg in der motion_invest arena trugen sich Jan Murgas zweimal und Fabian Feiner einmal in die Torschützenliste ein. Ein gelungener Auftakt, ganz klares Ziel des Teams von Gerhard Fellner ist der Aufstieg in die Landesliga. Bereits am 15.8. (17.30) werden die Panthers in Langenlebarn antreten, am 19.8. um 17h steht ein weiteres Auswärtsspiel in Sierndorf auf dem Programm. Der nächste Auftritt daheim wird das Derby gegen Vösendorf am 26.8. um 17h sein. Heimspiel ist ein gutes Stichwort – ich musste am vergangenen Freitag feststellen, dass ich seit 19. Mai keines von Admira Wacker besucht hatte (außer in der Vorbereitung). Jeweils urlaubsbedingt verpasste ich die Spiele gegen Steyr und Stripfing.
Im Cup in Klagenfurt war ich vor Ort, ebenso in der Vorsaison in Favoriten. Seit damals ist die Elf von Pratl & Wright in saisonübergreifend 6 Pflichtspielen ungeschlagen, daheim sogar in drei Spielen mit 9 Punkten makellos, ohne Gegentreffer. Doch während die Ergebnisse stimmen, ist das Spiel selbst immer noch ausbaufähig. Zuletzt gegen den SV Horn war die erste Halbzeit sehr gut, da dominierten die Hausherren den Gegner ganz klar. Kurz vor der Pause scorte mit Lukas Malicsek der jüngere Bruder zum bereits dritten Mal in dieser Saison, dazu hat er einen Assist zu Buche stehen. Im Interview bei der Zwarakonferenz (von 25:37 bis 31:40) gibt er seine aktuelle Gefühlslage preis. Wenn er über ein mögliches Zusammenspiel mit seinem Bruder im selben Team spricht, kann ich die Seele des Fußballs spüren, da geht es um die Freude am Spiel.
Admira Wacker - SV Horn 1:0 (1:0)
Torschütze:
42' Lukas Malicsek
Ich wünsche es den beiden Burschen, vor allem, dass Philipp sein Comeback bald schafft. Doch Lukas könnte gar nicht mehr lange in der Südstadt zu sehen sein. Nicht bis heute oder morgen, aber seine Leistungen zeigen klar in Richtung Bundesliga. Auch, weil er sehr vielseitig einsetzbar ist – neben dem Abwehrchef spielte er bereits beide Außenverteidigerpositionen sowie den 6er. Am besten sollte sein aktueller Klub den Aufstieg rasch realisieren. Doch das wird vermutlich noch ein langer Weg sein, auch wenn die Tabelle mit Rang 3 derzeit gut aussieht. Gegen Horn war es ein knapper Sieg, vor allem, weil die klaren und nicht zu knappen Topchancen nicht genutzt werden konnten. Die Gäste kamen in Durchgang zwei stärker auf, weil die Gastgeber tiefer standen und kontern wollten (in Neufußballdeutsch Gegenpressing). Das hätte durchaus ins Auge gehen können, auch die Waldviertler hatten ihre Möglichkeiten. Passiert ist bekanntlich nichts, die 3 Punkte blieben in der Südstadt. Dort ist nun auch offiziell Luka Parkadze angelangt, er befand sich allerdings noch nicht im Spielkader. Das könnte bereits am kommenden Samstag so weit sein, da werden die Schwarz-Weiß-Roten um 14.30 in Dornbirn antreten.
Forza Malicsek-Check! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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