Die sogenannten expected goals (xG) sind ein Wert, der im Fußball die summierten Großchancen eines Teams angibt. Das heißt, an Hand statistischer Werte wird errechnet, aus welcher Position wie hoch die Möglichkeit besteht, einen Angriff mit einem Torerfolg abzuschließen. In dieser Statistik führend ist in Liga zwa der FAC, der einige Male unter Wert geschlagen wurde, wenn es nach diesem Parameter ginge. Denn nicht immer gewinnt das Team mit den hochkarätigeren und häufigeren Chancen das Spiel, da ist die Effektivität auch noch ein wichtiger Faktor. Mehr über die xG und die Berechnung, einiger Beispiele und Informationen findest du auf der Seite der deutschen Bundesliga.
Im Ausdruck selbst ist auch der Teil „expected – erwartet“ enthalten, die Erwartungen sind durchaus auch ein Thema, das Fußballfans beschäftigt. Aus meiner Sicht, im Besonderen was Admira Wacker betrifft, habe ich gelernt, dass sie nicht all zu hoch sein sollten, um nicht mit Enttäuschungen konfrontiert zu werden. Also quasi den Ball flach halten, hoffen, sich vielleicht gute Möglichkeiten auf Punkte ausrechnen, aber nur ja niemals Erwartungen haben, schon gar keine Ansprüche. Das können wohl nur Fans von Klubs, die eh immer gewinnen, also etwa den Bayern, von ManCity oder Real.
Bei denen gibt es dafür keine Veranstaltungen wie jene für die „member“, wie am vergangenen Dienstag eine in der Südstadt stattfand. Aus dem einfachen Grund, weil es dort familiär, überschaubar und offen zugeht. All jene, die mir darüber berichteten, waren voll des Lobes für einen gelungenen Abend im Beisein von Spielern, Funktionären und vor allem Sportdirektor Peter Stöger, der diesmal auch seine Rolle als Analytiker ausübte. Diese fiel wie das Ergebnis Österreichs in Schweden positiv aus, da wurden etwaige Erwartungen durchaus erfüllt. Die Qualifikation für die EURO 2024 in Deutschland ist zwar theoretisch noch nicht fix, praktisch ist Ralf Rangnicks Elf durch.
Dass im ÖFB-Team auf Grund des qualitativ hochwertigen Kaders ein intensiver Konkurrenzkampf herrscht, fördert die Leistungen sicherlich. Das ist auch bei Admira Wacker der Fall, so musste diesmal der nicht völlig fitte Jakob Schöller auf der Bank Platz nehmen, an seiner Stelle startete Patrick Puchegger an alter Wirkungsstätte. Er kickte bekanntlich beim FAC, der wiederum ab 1933 der Nachfolger der Admira in der Hopfengasse war. Weitere spannende Fakten rund um das "Floridsdorfer Derby" findest in dem Artikel und in dem Buch "Das große Foridsdorfer Derby" von Reinhard Pillwein. Auf dem historisch bedeutenden Platz nahm Luka Parkadze vorerst auf der Bank Platz, George Davies war diesmal nicht im Kader. Sein Startelfdebüt feierte Matthew Anderson, er verbuchte auch gleich seinen ersten Scorerpunkt.
Mit einer sehr schönen Flanke, die Reinhard Young per Kopf verwertete (13.). Zu diesem Zeitpunkt völlig verdient, da die Gäste sehr dominant begonnen hatten. Doch dann fingen sie sich zwei billige Gegentreffer ein, der FAC nutzte Unsicherheiten in der Hintermannschaft eiskalt aus. Wobei beim Ausgleichstreffer durch die TV-Bilder eine Abseitsposition nicht restlos ausgeschlossen, aber auch nicht bewiesen werden konnte. Dass dem Führungstor der Hausherren ein klares Foul an Martin Rasner voranging, sahen aber selbst die bereits beim 2. oder 3. Bier befindlichen Fans auf der Gegenseite des Platzes. Trotzdem hätten beide Treffer vermieden werden können.
Der FAC hatte außerdem nur eine weitere gute Möglichkeit zu verzeichnen, am Ende war ihr xG- Wert aber vermutlich höher als jener der Gäste. Vermutlich deshalb, weil ich dafür keine Quelle habe, also nicht mit Daten dienen kann – sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen. Bis zur Pause änderte sich allerdings nichts am Spielstand. Nach Seitenwechsel starteten die Südstädter ähnlich initiativ und offensiv wie in Durchgang 1. Nach einem Eckball köpfte Nicolas Keckeisen in Minute 53 zum Ausgleich ein. Etwas später hatte der eingewechselte Georg Teigl die beste Chance seines Teams in der zweiten Halbzeit, entschied sich aber, anstatt abzugeben, für den Abschluss und scheiterte trotz sehr hohem xG-Wert am Tormann. Das sollte sich rächen, denn in der 70. Minute ging der FAC erneut in Führung. Und sollte diese trotz aller Bemühungen der Gäste nicht mehr aus der Hand geben.
FAC Wien - Admira Wacker 3:2 (2:1)
Torschützen:
13' Reinhard Young
53' Nicolas Keckeisen
Trotz Enttäuschung machten sich noch eine Handvoll Fans auf den Weg nach Klosterneuburg, wo die Admira Panthers um 19.30 angetreten waren. Sie feierten einen 3:0-Erfolg, ihr nächstes Spiel wird am kommenden Samstag um 16h daheim gegen den ASK Ebreichsdorf stattfinden. Bereits einen Tag davor steht das Duell Admira Wacker gegen den SKN auf dem Programm. Vor dem Gang ins Stadion um 19.05 – auch Corteo genannt – wird sich die Fanszene ab 17:30 in der Café-Konditorei Südstadt treffen. Um dort auch über Erwartungen zu diskutieren, in erster Linie aber, um sich auf die Partie einzustimmen.
Forza expected goals! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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