….ist bekanntlich auch vorbei. Diese Binsenweisheit traf bei Admira Wacker in der laufenden Saison nur allzu oft zu. Bis auf das 3:1 gegen Amstetten endeten alle Partien mit knappen Siegen (2) oder Niederlagen (3), die meisten remis (6). Es könnten durchaus 6-8 Zähler mehr am Punktekonto der Südstädter aufscheinen, das tut es aber nicht. Aktuell sind es lediglich 15 Punkte aus den gespielten 12 Runden, auf einen Abstiegsrang beträgt der Polster noch 5 Zähler. Da ist was machbar beim Nachbar‘- das gilt aber nur für Österreichs Nationalteam bei der EM nächstes Jahr, nicht für Admira Wacker.
10 der 15 Punkte wurden zwar gegen quasi Nachbarn aus NÖ geholt, bei den benachbarten Bundesländern war die Ausbeute weit geringer. Einer in OÖ gegen Ried, keiner beim FAC in Wien und im noch laufenden steirischen Herbst lediglich 3 Punkte aus 4 Spielen. Gegen Lafnitz am kommenden Freitag (20:30) besteht die Möglichkeit, ein steirisches Team zu schlagen. Da werden die beiden Trainer mit ziemlicher Sicherheit in Amt und Würden sein, auch wenn sich in Fankreisen bereits Unmut betreff ihrer Personalien breit macht. Sportdirektor Peter Stöger, der unter der Woche zu Besuch bei Kooperationspartner Celtic in Glasgow war, hält den jungen Übungsleitern den Rücken frei, sich aber intern auch nicht mit Kritik zurück.
Vor knapp einem Jahr wurde Roberto Pätzold (der 15 Spiele arbeiten durfte, nach 12 Runden Platz 5 mit 20 Punkten inne hatte) neben 4 sieglosen Spielen sein stures Festhalten am 4-2-2-2- System zum Verhängnis. Der Vertrag mit dem Deutschen wurde nun vorzeitig einvernehmlich aufgelöst. Heuer gelang mit 11 Punkten aus den ersten 6 Spielen ein guter Saisonstart, seither heißt es nur mehr „knapp daneben ist auch vorbei“. Ballbesitzfußball lautet das aktuelle Credo, doch ist diese Mannschaft überhaupt personell dafür geeignet? Aus meiner Sicht ist das Team nicht stark genug, um sowohl defensiv gut zu stehen, als auch den Gegner in den meisten Phasen eines Spieles unter Druck zu setzen, zu Fehlern zu zwingen und Tore zu erzielen. Andererseits warten die meisten Gegner – wie zuletzt Leoben- ab und bestrafen Fehler im Spielaufbau mit schnellen Gegenstößen. Da nutzen wie gegen den DSV 63% Ballbesitz nichts, wenn das in den falschen, sprich ungefährlichen Zonen stattfindet.
DSV Leoben - Admira Wacker 3:2 (3:1)
Torschützen:
29' Albin Gashi
63' Patrick Schmidt
Eine weitere Frage drängte sich vor dem Spiel in Donawitz auf: Warum wurde das Team ohne Not (keine gesperrten, außer Anderson, Murgas und Oluwayemi keine verletzten Spieler) an gleich 5 Positionen gegenüber dem letzten Spiel verändert? Dass Reinhard Young startete, war ebenso kein Fehler wie das Comeback von Jakob Schöller. Der aber als linker Mann in der Dreierkette mit dem defensiv praktisch nicht existenten George Davies vor sich bei den Gegentreffern 2 und 3 auf verlorenem Posten stand. Aus meiner Sicht hätte es keiner Umstellungen bedurft, nachdem gegen den überlegenen Tabellenführer kein Gegentreffer zugelassen wurde, der GAK erstmals in der laufenden Meisterschaft kein Tor erzielt hatte. Lukas Malicsek ist sowohl als linker wie auch diesmal als rechter Außenbahnspieler verschenkt, seine Heimat ist einfach das Zentrum. Dort mit zwei 6ern zu agieren, erschien mir auch nicht wirklich sinnvoll. Mehr Kreativität hätte dem Spiel der Gäste gut getan.
Nach schleppendem Beginn ohne nennenswerte Szenen ließ Christoph Haas den ersten Schuss auf sein Tor aus, Alar konnte zur Führung abstauben. Es spricht natürlich für den Keeper, dass er das und auch die Niederlage auf seine Kappe nahm. Doch seine Kollegen hätten mehr als genug Zeit und auch die Möglichkeiten gehabt, das auszubügeln. Dass bei den beiden folgenden Gegentreffern die Zuordnung und das Stellungsspiel bei numerischer Überlegenheit katastrophal waren, drückt auch das Fehlen von echten Führungsspielern aus. Für den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:1 sorgte Albin Gashi, der zuvor bereits einen Freistoß an die Latte gesetzt hatte. Nach Seitenwechsel hätte Leoben die Partie entscheiden können, doch nach einem Dreifachwechsel in der 58. Minute spielte praktisch nur mehr Admira Wacker. Doch mehr als das glückliche 3:2 per Eigentor nach Schuss von Pipo Schmidt gelang nicht mehr. Wie erwähnt, knapp daneben ist auch vorbei. Mehr verdient hätte sich jedenfalls der lautstarke Auswärtsmob aus der Südstadt, der frustriert heimfuhr. Vielleicht mit dem neuen Podcast über den Klub namens „Südstädter Dreierkette“ im Ohr. Mehr wird folgen, sehr interessant jedenfalls, mein Kompliment!
Nun bleiben September und Oktober für die Südstädter sieglos, der letzte Erfolg datiert vom 25. August, inklusive Cup gab es bereits seit 8 Spielen nichts zu feiern. In der Fremde muss man im Kalender gar bis zum 13. Mai zurückblättern, um einen Sieg zu finden. Erstmals nach 6 vollen Erfolgen gaben die Admira Panthers beim Heimspiel gegen Stockerau mit einem 1:1 Punkte ab. Am kommenden Freitag werden sie um 19.30 in Bisamberg antreten. Dabei und auch bei der „Ersten“ möge das Motto „Knapp daneben ist auch vorbei“ für die jeweiligen Gegner gelten.
Forza knapp daneben! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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