Keine Sorge, es wird nicht politisch in der Kurvenlage. Auch jene im Fußball allgemein oder im Stadion geschlossenen Freundschaften, die oft ein Leben lang halten, sollen hier nicht thematisiert werden. Die aktuelle Kurvenlage, die jener mit dem Titel 10.11.1:2 nachfolgt, handelt von der im Aussterben bedrohten Spezies der Freundschaftsspiele. Diese haben auch auf Nationalteamebene mittlerweile nur mehr Testspielcharakter, ähnlich wie in den Klubvorbereitungsphasen. Da werden weit mehr ausgetragen, im Sommer wie im Winter. Auf der anderen Seite stehen seit Einführung der Nations League nur mehr 1-2 Termine für Freundschafts- bzw. Testspiele zwischen Ländern zur Verfügung.
In aller Freundschaft werden sich am Dienstag Österreich und Deutschland im Wiener Prater begegnen. Wobei man bei dieser Begegnung schwerlich an ein freundschaftliches Spiel denken kann, zu groß ist die Rivalität vor allem von österreichischer Seite. Die beiden Länder trennt laut Karl Kraus bekanntlich die gemeinsame Sprache, darüber hinaus noch so einiges. Und so paradox das klingen mag, die Bewohner der beiden Länder sind sich dann mitunter ähnlicher, als es vielen lieb ist. Im Fußball vor allem darauf zurück zu führen, dass mit RB ein länderübergreifendes Projekt Deutsche und Österreicher zusammen ballestern lässt. Ralf Rangnick arbeitete etwa schon mit dem gegnerischen Teamchef zusammen, in dem Fall allerdings schon in Hoffenheim, später in beratender Funktion bei RB. Dort sind aktuell drei Teamspieler tätig, wie noch zahlreiche weitere „Ösis“ bei anderen Bundesligisten.
Die Deutschen spielen als Veranstalter keine Qualifikation, holperten so schwach durch die Vorbereitung, dass nach einigen teils peinlichen Niederlagen Hansi Flick den Hut nehmen musste. Der Anspruch beim nördlichen Nachbarn ist immer, Titel zu gewinnen – ob das aktuelle Team das Zeug dazu hat, ist zu bezweifeln. Andererseits sind die Deutschen halt die Deutschen. Was Österreich betrifft, so sind die Erwartungen weit niedriger, der freche Optimismus gefällt mir aber gut. Am besten fährt man meiner Meinung nach damit, nicht viel zu reden, sondern hinzufahren und zu liefern. Falls der Stamm fit und in Form ist, kann man dem ÖFB-Team bei günstiger Auslosung viel zutrauen. Trotzdem lasse ich das Freundschaftsspiel in Wien aus, einerseits geht es um nichts und andererseits ist die Ankickzeit unter der Woche für Frühaufsteher sehr enervierend. Im TV werde ich aber schauen.
Admira Wacker - Rapid Wien 2:1 (2:0)
Torschützen:
18' Andrej Stevanovic
31' Reinhard Young
Ebenfalls abwesend war ich beim Testspiel von Admira Wacker gegen die Grünen am vergangenen Freitag, da hinderte mich die Arbeit am Matchbesuch um 11h vormittags. Vielleicht sollten sich die Südstädter in Zukunft stärkere Gegner für ihre Freundschaftsspiele aussuchen, denn dieses gewannen sie mit 2:1. Aber im Ernst, eigentlich wollten die Wiener nach dem Trainerwechsel gegen einen schwächeren Gegner Selbstvertrauen tanken, dieses sollte nun bei Admira Wacker für etwas Aufschwung sorgen. Matthew Anderson war mit dem schottischen U21-Team unterwegs, musste beim 2:0 gegen Belgien nach 20 Minuten mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Auch einige Nachwuchsspieler von Admira Wacker kamen zu Teamehren.
Vielleicht werden sie in Zukunft die Nachfolger der aktuell so erfolgreichen Generation, die sich zum dritten Mal in Serie für eine EM qualifiziert hat. Im finalen Spiel der Qualifikation gewann Österreich mit einer soliden Leistung in Estland im Beisein einer SF-Delegation mit 2:0. Zum Gruppensieg reichte es nicht, Belgien gewann ebenfalls die letzte Partie und verdrängte damit den ÖFB aus dem ersten Lostopf. Die Auslosung wird am 2. Dezember stattfinden. Für die EURO im Nachbarland sind schon viele Fans startklar, auch ich freue mich schon darauf, mal sehen, wie es mit Tickets klappen wird.
Während Österreich bereits für die EM planen und daher zufrieden Bilanz ziehen kann, ist es dafür in der Südstadt ein wenig zu früh. Noch stehen zwei Spiele auf dem Programm: Am kommenden Samstag um 14.30 gegen den starken Aufsteiger Bregenz, der auf Rang 2 steht. Danach noch die erste Partie der Rückrunde in Floridsdorf gegen Stripfing, aktuell mit Platz 4 in der Tabelle auch stark unterwegs. Viel verändern werden die zwei Spiele allerdings nichts an der Tatsache, dass Admira Wacker und seine Fans mehr möchten. Mehr Siege, mehr Punkte, eine Perspektive für den baldigen Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga, wo der Klub einfach hingehört. In aller Freundschaft gesagt, auch hin und wieder nach Europa.
Forza Freundschaft! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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