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Zurück blicken

Wie schnelllebig das Fußballgeschäft ist, besonders bei anhaltend erfolglosen Klubs, lässt sich am Beispiel von Admira Wacker mit einem Blick zurück auf das abgelaufene Jahr gut belegen. Noch Ende 2022 wurde Roberto Pätzold vor dem letzten Spiel der Herbstsaison durch Rolf Landerl ersetzt. Zusammen kommt, was zusammen gehört, war meine damalige Einschätzung. Doch Landerl sollte das Frühjahr sportlich nicht überleben, warum ist mir bis heute ein Rätsel. Trotz langer Vorbereitungszeit – inklusive Trainingslager im türkischen Side - gelang es ihm nicht, der Mannschaft ein klares Gesicht und eine klare Spielidee zu verpassen. Zum Frühjahrsauftakt mit dabei waren auch die Winterneuzugänge Melih Ibrahimoglu, Reinhard Young und George Davies. Ibrahimoglu verlor seinen Platz im Team mit dem Abgang von Landerl, verließ den Klub im Sommer, Youngs Leihvertrag wurde in der vorigen Woche aufgelöst. Er und auch Davies zeigten gute Ansätze, konnten sich aber nie als fixe Größen etablieren.

 

Fixe Größen sind mittlerweile Präsident Christian Tschida, Kassier Michael Zettel und Geschäftsführer Niklas Belihart. Die drei genannten Personen kamen zum bestehenden Führungsteam der Südstädter dazu, Philipp Thonhauser trat zum Wohl des Vereins einen Schritt zurück. Vor kurzem endete die Ära Thomas Drabek in der Geschäftsstelle, auf Dauer waren zwei Geschäftsführer wohl nicht haltbar. Danke noch einmal von meiner Seite für seine großartige Arbeit für den Verein! Ende Februar musste er sich allerdings wie alle anderen Genannten den Fehlstart ins Frühjahr ansehen – dem 0:2 daheim gegen Lafnitz folgte eine 0:1-Niederlage bei Titelanwärter GAK. Mit dem glücklichen 3:1- Sieg gegen die zweite Elf der Grünen daheim wurde kurzfristig Hoffnung geschöpft, unterstrichen durch ein torloses Remis beim FAC. Die Auswärtsreise in die alte Heimat begingen einige Fanatics per alter Tramway, für viele das Highlight des Jahres. Ebenfalls im 21. Hieb gefeiert wurde Zeugwart-Legende Vio Bondor, der seit unfassbaren 30 Jahren für Admira Wacker arbeitet. Danke, lieber Vio, Du bist einer der wichtigsten Menschen im Verein!

Die Mannschaft und die Fans bedankten sich bei Vio
Die Mannschaft und die Fans bedankten sich bei Vio
Ein besonderes Highlight für viele Admirafans war die legendäre Bimfahrt nach Floridsdorf
Ein besonderes Highlight für viele Admirafans war die legendäre Bimfahrt nach Floridsdorf
Der Linzer Block war auch ordentlich motiviert bei diesem Spiel
Im ersten Spiel gegen BW Linz ging es ordentlich zur Sache

Dasselbe Resultat daheim gegen Horn war mehr als glücklich, inklusive von Christoph Haas gehaltenem Elfmeter. Die folgende Niederlagenserie (1:3 auswärts gegen den späteren Aufsteiger BW Linz, 0:2 daheim gegen Kapfenberg, ebenfalls 0:2 beim SKN) ließen die Verantwortlichen die Reißleine ziehen und beurlaubten Trainer Landerl. Für ihn sollte Thommy Wright in den letzten 6 Spielen die Kastanien aus dem Feuer holen, sprich den Klassenerhalt schaffen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Verein bereits auf einem Abstiegsrang, es bestand also höchste Gefahr, binnen eines Jahres ein zweites Mal abzusteigen. Was für den Klub verheerende Folgen gehabt hätte, vor allem der Bestand der Akademie wäre fraglich gewesen.

 

Dass die Übung Wright mit seinem damaligen Co-Trainer Thomas Pratl und dem gesamten Team im letzten Abdruck noch gelingen sollte, ist bekannt. Der Grundstein dafür wurde mit den beiden Auswärtssiegen in Gleisdorf gegen Sturm II (5:2) und in Dornbirn (2:1) gelegt. Das vielleicht beste Spiel der Saison daheim gegen die Vienna, bei dem zahlreiche Chancen kreiert, aber auch vergeben wurden, sollte unglücklich mit 0:1 verloren werden. Beim torlosen Remis in Favoriten gegen die Young Violets hätte mit einem Sieg bereits der Klassenerhalt fixiert werden können, so ergab sich zumindest die Chance, mit einem weiteren Unentschieden daheim gegen Steyr die Liga zu halten. Bei diesem Spiel war ich zu meiner Schande ebenso wie drei weitere Fanatics nicht live dabei, da wir eine lange geplante Reise zu Morten Hjulmand nach Lecce unternahmen.

Auch die Heimkurve war bummvoll bei diesem Spiel
Auch die Heimkurve war bummvoll bei diesem entscheidenden Spiel
Die Freude war nicht nur beim Torschützen riesengroß
Die Freude war nicht nur beim Torschützen riesengroß

Über 5000 Menschen bedeuteten trotzdem Saison-Rekordbesuch in der Südstadt, während wir 4 in Italien die Partie am Laptop verfolgten. Am Ende wurde es ein souveräner 3:0-Sieg, wobei das erlösende 1:0 erst in der 75. Minute fiel. Bis dahin hatte Steyr zwar nur wenige, aber durchaus gute Chancen, das Spiel zu gewinnen und Admira Wacker ins Tal der Tränen zu schicken. Das passierte aber eben mit den Oberösterreichern, gefeiert haben nur die Fans von Admira Wacker. In der Südstadt, in Lecce und auf der ganzen Welt.

 

Immerhin konnte das Schlimmste abgewendet werden, dass es so nicht weitergehen konnte, war natürlich klar. Wie es in der Südstadt danach weiterging, das soll Thema des zweiten Teils von „zurück blicken“ sein. Dass just beim finalen Spiel der Saison Peter Stögers Herz für den Klub erwärmt wurde, als danach viele Kinder auf das Spielfeld strömten und er als Sportdirektor anheuerte, ist kein Geheimnis. Sein Wirken wird allerdings erst jetzt konkret beginnen, noch mehr im Sommer gefordert sein. Bis dahin ist noch etwas Zeit, jetzt möchte ich der geneigten Leserschaft ein entspanntes, friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest wünschen!

 

Forza zurück blicken (1)! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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