Am vergangenen Mittwoch in der Früh war deradmiraner in Berlin, am Abend bereits daheim in der Südstadt. Unterwegs konnte bei weitem nicht verarbeitet werden, was sich am Tag davor im Olympiastadion abgespielt hatte. Zu intensiv waren Spiel und Emotionen, ich kann nur sagen, dass ich froh und dankbar dafür bin, diese epische Partie live im Stadion, die Ekstase am Feld und auf den Rängen, die Party in der „3. Halbzeit“ live miterlebt zu haben. Partystimmung schon die ganzen Tage davor in Berlin, so viele bekannte Leute getroffen, dazu Fans aller Lager und alles lief friedlich ab. Am Spieltag das Kribbeln bereits beim Aufwachen, Vorfreude vom Feinsten. Und wen trifft man beim Einlass neben zahlreichen Südstadt Fanatics? Christopher Trimmel, Kapitän von Union Berlin, er trug noch vor knapp zwei Jahren zum letzten - insgesamt 25-Mal das Teamdress. Auf die Frage, warum er nicht VIP-Karten organisiert hätte, meinte er, dass er Fan des Teams sei und die Stimmung in der Kurve viel lässiger sei. Sehr, sehr sympathisch und erfrischend, abgesehen davon, dass er sich ins Stadion des Stadtrivalen Hertha begab.
Dort ging es dann auch so richtig ab, der Spielverlauf wird vermutlich noch allen Österreicher:innen im Gedächtnis sein, da brauche ich über das Match nicht allzu viel schreiben. Dass es der größte Erfolg des ÖFB Teams inklusive Gruppensiegs seit vielen Jahren war, steht außer Zweifel. Und die Reise ist noch nicht zu Ende, alle Fußballfans im Land freuen sich auf die Partie am Dienstag gegen die Türkei. Bei der mit Hakan Calhanoglu der Regisseur, daneben auch Samet Akaydin, bei Österreich Patrick Wimmer gelbgesperrt fehlen werden. Doch eine der Stärken Österreichs ist aktuell, dass es völlig egal ist, wer der Gegner ist, die Rangnick-Elf zieht ihr Spiel einfach durch. Vincenzo Montella, der Teamchef der Osmanen, sagte im Vorfeld, dass Österreich nicht wie ein Nationalteam wirke, sondern mehr wie ein Klubteam, weil die Automatismen wie selbstverständlich greifen. Abgesehen davon meine ich, dass der Teamgeist und die Leidenschaft ganz große Rollen spielen, jeder der zahlreichen bisher eingesetzten Spieler lässt sein Herz auf dem Platz.
Dieses Herzblut zeigen auch die Fans, die in den Gruppenspielen enorme Stimmung produzierten, mit dem Höhepunkt gegen die Niederlande. Ich selbst leide aktuell an Herzblut-en, weil ich für das Spiel in Leipzig zwar Tickets hätte, aber keinen Urlaub nehmen kann. Wie alle Fans hoffe ich auf einen Sieg und damit den Aufstieg ins Viertelfinale. Das würde uns wieder nach Berlin führen, am Wochenende wäre mir ein zweiter Ausflug dorthin möglich. Aber noch ist nichts gewonnen, mit dem Achtelfinale geht die EM erst so richtig los. Da heißt es, konzentriert und fokussiert zu bleiben, locker und am Boden. Wichtig wird auch sein, das 6:1 gegen die Türkei vom März aus den Köpfen zu bekommen. Für all das wird der Teamchef sorgen, da bin ich mir sicher.
Im Falle des Aufstiegs würde ich damit auch die Partie von Admira Wacker gegen Fenerbahce verpassen, die am kommenden Samstag um 18h in der Südstadt angepfiffen wird. In der Vorwoche wurden die ersten Testspiele absolviert: In Donaufeld gab es keine Tore zu sehen, dafür alle 8 bisherigen Neuzugänge. Mehr dazu weiß deradmiraner, wie bekanntlich die äußerst gelungene Webseite von Stephan Blumenschein heißt. Am Samstag wurde gegen den amtierenden österreichischen Meister getestet, die Partie endete ebenfalls Remis, 2:2.
Jeweils an der Seite von Thomas Silberberger zu sehen waren mit Thommy Wright und Gerhard Fellner zwei neue Co-Trainer, Michael Gruber und Wolfgang Knaller bleiben bei ihren Aufgaben. Thomas Pratl könnte die freie Stelle als Coach der Admira Panthers übernehmen, diese starten am zweiten August-Wochenende ihre Saison in der 1. Landesliga in Langenrohr. Auch sonst tat sich einiges in der Südstadt- in Kooperation mit Traiskirchen wurde endlich ein Damenteam (U15) installiert. Und es gab einen kuriosen Rettungseinsatz im Stadion, mehr dazu hier. Die Auslosung für die kommende Saison ist auch schon publik, der Auftaktgegner wird Kapfenberg in der Südstadt sein.
Doch der Fokus liegt aktuell eindeutig auf Dienstag, 2. Juli, 21h, Leipzig, Österreich vs. Türkei. Welche Startelf wird Ralf Rangnick diesmal aus dem Hut zaubern? Bis dato gab es 3 diverse Varianten, neben dem gesperrten Wimmer wird diesmal auch der verletzte Trauner fehlen. Ich bin überzeugt, dass das Team siegen wird und mir damit die Reise nach Berlin ermöglicht. Noch mindestens einmal „Hey Jude“ im von den Nazis gebauten Stadion singen, die Tafel der Olympiasieger am Marathontor mit dem Afro-Amerikaner Jesse Owens (4x Gold) bewundern und „I am from Austria“ trällern. Und natürlich dieses geile österreichische Team bei der Arbeit sehen. Mit Herzblut ohne „en“.
Forza Herzblut-en! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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