Auf dem Heimweg von der Vollendung der 6-Punkte-Woche in Wien Favoriten diskutierte ich mit einem erfahrenen Fan über die Situation von Admira Wacker. Gerade erst auf Rang eins gelangt, bemängelte er die aus seiner Sicht fehlende „breite Brust“ des Teams. Es trat ihm zu wenig selbstbewusst auf, das sollte nach 7 Siegen und einem Remis aus den letzten 8 Meisterschaftsspielen ganz anders aussehen. Dominanter, mit mehr Selbstbewusstsein, aber natürlich nicht überheblich. Zuerst widersprach ich ihm, änderte aber im Laufe des Gesprächs meine Meinung. Er hat schon recht, mit solch einer Erfolgsserie sollte man mit breiter Brust auftreten. Zwei Tage später, als durch Rieds Umfaller der erste Platz beibehalten werden konnte, galt das und gilt aktuell umso mehr. Dass der SKN just nach dem Sieg in Ried den Trainer austauschte, mutet immer noch sehr skurril an. Und es erinnert an die Bestellung von Roberto Pätzold 2022 bei Admira Wacker, der dieser Aufgabe letzten Endes nicht gewachsen schien.
Österreichs breite Brust bei der EM war sogar für viele internationale Beobachter beeindruckend, zu Beginn der Nations League war davon allerdings nicht viel zu sehen. Gegen Kasachstan lieferten Ralf Rangnicks Männer am vergangenen Donnerstag eine tadellose Leistung ab, Intensität und Konzentration stimmten von der ersten bis zur letzten Minute. Lediglich die Effizienz könnte man bemängeln, zahlreiche Chancen wurden kreiert, viele vergeben, dreimal verhinderte Stange oder Latte einen höheren Sieg als das 4:0. Damit wurde jedenfalls eine breite Brust für das Spiel am Sonntag gegen Norwegen geschaffen. Die Wikinger holten sich ihrerseits mit einem klaren 3:0-Erfolg gegen Slowenien Selbstvertrauen. Zweifacher Torschütze war mit Erling Haaland ein Mann, der die personifizierte Effizienz vor dem Tor darstellt. Er weist in all seinen Profispielen in Österreich, Deutschland, England, im Europacup und für sein Nationalteam eine Quote von im Schnitt knapp einem Tor pro Match auf, das ist schlicht sensationell. Nur in der Südstadt hat der Goalgetter nie getroffen.
In Linz traf er in der 6. Spielminute die Stange, zwei Minuten später machte es Marko Arnautovic besser, erzielte nach schöner Vorarbeit von Christoph Baumgartner die Führung für seine Farben. Die besser auftraten als die Gäste, welche jedoch immer wieder Nadelstiche setzten. Wie bei der EM wurde ein Standard, diesmal ein Freistoß, schlecht verteidigt, das konnte Sörloth in Minute 39 zum Ausgleich per Kopf nutzen. Dass auch Österreich Standards kann, zeigte es nach dem Seitenwechsel. Arnautovic traf per Elfmeter nach Foul an Baumgartner in Minute 49, Lienhart mit einem Kopfball nach Ecke von Schmid nach 58 Minuten. Ebenfalls per Kopf netzte Posch in der 62. Minute nach Assist von Sabitzer zum 4:1. Doppelpacker Arnautovic verließ nach 69 Minuten das Spiel für Gregoritsch, der bereits 2 Minuten später mit seiner ersten Ballberührung nach erneuter Vorlage durch Sabitzer mit dem Kopf auf 5:1 erhöhte. Nun hat Österreich nach der Heim-6-Punktewoche in Linz den Gruppensieg mit sehr breiter Brust in der eigenen Hand, im November folgen noch die Spiele in Kasachstan und daheim gegen Slowenien.
Die Admira Panthers hatten vor dem Spiel in Schrems ebenfalls eine breite Brust, auch weil sie am Dienstag der Vorwoche den Nachtrag bei Rohrbach/St. Veit mit 2:1 und damit ihre dritte Partie in Serie gewonnen hatten. Dieser Lauf endete mit dem torlosen Remis im Waldviertel am Freitag. Am selben Tag testete die „Erste“ daheim gegen die Wiener Violetten. Beim 0:3 kamen 20 Spieler des Kaders zum Einsatz. Es fehlten die Teamspieler Lukas Jungwirth (U 21) und Fabian Feiner (U19), Matthew Anderson (der dem schottischen U 21-Team abgesagt hatte, um seine Verletzung auszukurieren) sowie die verletzten oder angeschlagenen Raphael Gallé, Anouar El Moukhantir, Manuel Holzmann, Jan Murgas, Nadir Ajanovic und Emre Yesilöz. Das Trainerteam wird gewiss neue Erkenntnisse gewonnen haben. Und zwar gleich für das Spiel am kommenden Sonntag (10.30) in der Südstadt gegen Amstetten. Die restlichen Partien des Herbsts wurden nun auch terminiert, mehr dazu hier. Ob Raphael Gallé für eines dieser Spiele noch rechtzeitig fit werden wird, ist eher fraglich, er wird für mehrere Wochen ausfallen. Alles Gute von meiner Seite, komm` bald wieder fit zurück! Forza Raphi!
Eine generelle Hörempfehlung betrifft den Podcast „Südstädter Dreierkette“, der nun von einigen Spielern mit Südstädter Vergangenheit in Form von „Play 2 Grow“ Konkurrenz um Erhörung erhielt. Ein
großartiges und interessantes Projekt, wie auch „deradmiraner“. All die genannten Medien
unterstreichen die Buntheit der Südstädter Spieler- und Fanszene, auch wenn die dominierenden Farben schwarz und weiß bleiben. Dieses, die stimmstarke Unterstützung der Kurve und die
Tabellenführung machen allen Admiraner:innen aktuell eine breite Brust. Die noch ein wenig mehr anschwillt, wenn am 17. Oktober der 119. Geburtstag der Admira gefeiert wird.
Gratulation, Du Bewunderte!
Forza breite Brust! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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