Es bleibt dabei, Admira Wacker kann in Horn einfach nicht gewinnen. Auch im 5. Versuch schaute nicht mehr als ein torloses Remis heraus. Dabei waren die Rollen diesmal sehr klar verteilt – das Schlusslicht empfing den Tabellenführer und Herbstmeister. Dieser wollte aus dem Black Friday einen Black & White Friday machen, den Vorsprung in passenden Dressen auf die Konkurrenz zumindest temporär ausbauen. Was zwar gelang, aber nicht im geplanten Ausmaß. Gate 2 Admira hatte sich eine großartige Choreographie nicht nur ausgedacht, sondern in langer und liebevoller Arbeit auch ausgeführt. Sensationell, das war wirklich wunderbar und dazu gab es für die zahlreich mitgereisten Fans auch weihnachtliche Mützchen. Das Krönchen kam dann später.
Bei Eiseskälte im Waldviertel legten die Gäste hitzig los, schnürten die Hausherren ein und übten starken Druck aus. Die dabei herausgespielten Chancen wurden vergeben, da hätte durchaus bereits in den ersten 20 Minuten mehr herausschauen können. Aber es lief anders als in der Woche zuvor, als nach 24 Minuten bereits alles entschieden war. Im Gegenteil, eine möglicherweise spielentscheidende Situation ereignete sich in der 26. Minute. Nach einem Eckball der Südstädter sicherten diese katastrophal - praktisch nicht - nach hinten ab und Ben Summers kam ins Duell mit zwei Hornern. Dass er das Foul als letzter Mann beging, kann man ihm nicht vorwerfen, viel eher seinen Kollegen, die ihn so schändlich im Stich gelassen hatten.
Doch im Rückblick bin ich der Meinung, dass er eher die Chance zur Führung des Gegners zulassen hätte können, dafür sein Team weiter vollzählig am Platz gestanden wäre. Das spricht sich leicht, in der Situation muss die Entscheidung schnell getroffen werden und diese fiel eben so. Damit spielten die Gäste inklusive Nachspielzeit über 70 Minuten in Unterzahl. Das hinderte sie nicht daran, weiter zu versuchen, dominant aufzutreten und den Weg zum Tor und zum Sieg zu suchen. Etwas tiefer zu verteidigen und in Umschaltsituationen zu gehen, liegt diesem Team nicht wirklich, vielleicht wäre das aber eine bessere Variante in dieser Situation gewesen. Denn Horn hatte nicht wirklich viel zu bieten an diesem Abend, trotzdem verzeichneten die Waldviertler noch vor dem Seitenwechsel eine große Chance, als ein Kopfball an die Stange ging.
Trainer Thomas Silberberger brachte zur Pause für den glücklosen Reinhard Young Filip Ristanic, der übrigens endlich seinen Grundwehrdienst beendet hat. Später kamen dann noch Raphael Gallé, Andrej Stevanovic und Salko Mujanovic ins Spiel. Sie alle konnten aber keine entscheidenden Impulse setzen, so sehr ihre Elf sich auch bemühte, es wollte der befreiende Treffer einfach nicht gelingen. Die beste Möglichkeit hatte Deni Alar in der 59. Minute, als er einen misslungenen Pass des Horner Goalies erwischte und knapp verzog. Normalerweise eine leichte Übung für den Torjäger, wie er nicht nur in der Vorwoche dreifach bewiesen hatte. Doch es sollte diesmal nicht sein, mit dem Punkt wurde aber zumindest die Winterkrone errungen. Damit startet Admira Wacker fix als Erster in das Jubiläumsjahr 2025. Es ist zwar eher ein Krönchen, denn was wirklich zählt, ist die Krone nach 30 Runden.
Bilanz gezogen werden sollte erst nach der abschließenden vorgezogenen 16. Runde, bis jetzt ist es schon eine sehr gute Herbstsaison gewesen. Mit einem weiteren Sieg würde nicht nur der Vorsprung auf Ried so wie aktuell (mindestens) 3 Zähler betragen. Die Innviertler besiegten nach dem Spiel in Horn die Vienna auf der Hohen Warte verdient mit 1:0 und verkürzten den Rückstand. Mit einem weiteren Sieg ihrerseits am kommenden Freitag daheim gegen Stripfing würden sie den Druck auf den Tabellenführer erhöhen, punktemäßig gleichziehen. Auf Grund des gewonnen direkten Duells bliebe auf jeden Fall Admira Wacker vorne, im Abendspiel in Kapfenberg (20:30) könnten die Südstädter dann aber wieder einen Vorsprung herstellen.
Das wird keine leichte Übung, präsentierte sich der KSV bisher in sehr guter Verfassung. Dazu kommen die zahlreichen Ausfälle: Lukas Jungwirth bleibt weiter beim LASK, dazu kommen die 3 mit Kreuzbandrissen fehlenden Dennis Verwüster, Manuel Holzmann und Jan Murgas, der gesperrte Ben Summers und Kapitän Thomas Ebner wird es nicht bis Freitag schaffen, fit zu werden. Beim ausgewechselten Fabian Feiner, für mich bis dahin bester Mann seines Teams, wird es ein Kampf gegen die Zeit. Neben Deni Alar und Albin Gashi plagen noch ein paar andere Kicker Wehwehchen oder sie befinden sich kurz nach der Rekonvaleszenz. Doch was soll’s – einmal geht’s noch! Für Mannschaft und Fans gilt es nun, den Mund abzuputzen, das Krönchen zu richten und in Kapfenberg noch einmal alles für die 3 Punkte herauszuholen.
Forza Krönchen richten! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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