Vor einiger Zeit sprach Thomas Silberberger über „Regionen, wo es Spaß macht“. Damit meinte der Tiroler definitiv nicht das kalte und verschneite Kapfenberg, wohin Admira Wacker am vergangenen Freitag reiste. Damit wollte er jene Region in der Tabelle definieren, wo sich sein Klub aktuell befindet. Die ganze Woche schon hatten die Fans diskutiert, ob das Spiel beim KSV überhaupt stattfinden wird können. Weil winterliche Bedingungen prognostiziert waren, die dann auch eintraten. Schon die Anreise war mühsam, der Mix aus Schnee und Regen erschwerte aber nicht nur die Sicht, sondern auch das Spiel in Kapfenberg. Schwierige Bedingungen für beide Mannschaften, aber durchaus regulär. Die Südstädter wussten da bereits, dass die SV Ried punktemäßig gleichgezogen hatte. Stripfing konnte keine Schützenhilfe leisten, am Ende kam es zu einer Szene, die sich in Kapfenberg ähnlich wiederholen sollte. Dazu später, vorweg – in beiden Fällen kam es nicht zum Ausgleich.
Dass die Offensive Spiele, die Defensive jedoch Meisterschaften gewinnt, wollte ich eigentlich ursprünglich mit dem Titel „Catenaccio“ zum Thema dieser Kurvenlage machen. Relativ logisch mit bis dahin nur 8 Gegentreffern und zahlreichen sehr knappen Siegen in den 15 Spielen der Hinrunde. Aber dann kam das Spiel und ich musste mir etwas Neues einfallen lassen – warum, ist wohl klar. Nach dem Punktverlust in Horn war für den Winterkönig „Krönchen richten“ angesagt, das gelang offensichtlich trotz 7 Ausfällen gut. Lukas Malicseks Kopfbedeckung hatte übrigens weder mit der Kälte noch mit einer Krone zu tun, er hatte sich am Vortag des Spiels eine leichte Gehirnerschütterung und ein Cut am Hinterkopf zugezogen. Wegen Thomas Ebners erneutem Ausfall führte er sein Team gegen die Falken als Kapitän auf das Feld, nach anfänglichem Abtasten gelang Deni Alar in der 19. Minute nach Pass von Filip Ristanic der Führungstreffer. Der Torschütze setzte nach einer halben Stunde Spielzeit einen Freistoß an die Stange, weitere Möglichkeiten seiner Elf wurden ausgelassen. Das rächte sich, als Kapfenberg erstmals in den Strafraum der Gäste eindrang: Der Ausgleich in der 38. Minute war gegen den Spielverlauf, ausgegangen war dieser im Halbfeld auf Josef Weberbauers rechter Seite.
Kapfenberger SV - Admira Wacker 3:4 (1:1)
Torschützen:
19' Deni Alar
51' Josef Weberbauer
54' Deni Alar
63' Josef Weberbauer
Der Salzburger sollte das in der zweiten Halbzeit mehr als wett machen. Nach Schuss von Ristanic, der abgewehrt wurde, erzielte er in Minute 51 die erneute Führung für Admira Wacker. Das war der Auftakt für eine furiose Viertelstunde, denn in der 63. Minute erhöhte Alar nach Direktweitergabe von El Moukhantir auf 1:3. Dem wollte Weberbauer nicht nachstehen und schnürte wie sein Kollege mit dem 1:4 per Freistoß in Minute 66 ebenfalls einen Doppelpack. Da wurde auf der gut gelaunten Gästetribüne bereits ordentlich gefeiert, doch der Sieg war noch lange nicht in trockenen Tüchern. Für die Fans war es nach den beiden Treffern des KSV in den Minuten 78 (Eigentor durch Malicsek) und 80 gewiss keine Region, wo es Spaß macht. Schwitzen im Schnee war die letzte Viertelstunde inklusive Nachspielzeit angesagt. Nicht nur einen Elfmeter hätte der Referee für die Heimelf durchaus geben können, diese verbuchte eine hochkarätige Möglichkeit, wie eingangs beschrieben. Nach Stanglpass verfehlten zwei Kapfenberger den Ball, es blieb beim 3:4. Das freute den Admirolo, der „das Lied“ sang - am wichtigsten war aber am Ende, dass alle auf der Schneefahrbahn wieder gut in die Region gekommen sind, wo es am schönsten ist, nach Hause.
Mit dem 12. Sieg im 16. Spiel bauten die Südstädter ihren Vorsprung auf Ried wieder auf 3 Punkte aus, gehen damit durch den Winter. Die Pause wird diesmal 76 Tage dauern, vorausgesetzt das erste Frühjahrsspiel findet bereits am Freitag statt. Zeit um Bilanz zu ziehen, zu entspannen, zu feiern und sich auf die 14 Spiele bis Ende der Saison vorzubereiten. Dass es letztlich 11 Gegentore wurden, war einer „Steiermark-Schwäche“ zuzuschreiben. Dem KSV gelangen gesamt 4 Tore gegen Admira Wacker, am Freitag 3 wie auch Sturm II, in Voitsberg kassierte die Silberberger-Elf auch ein Tor. Damit wurden mehr als die Hälfte der Gegentore in zwei Spielen hingenommen, gesamt 8 gegen steirische Teams und nur 3 gegen „Nicht-Steirer“ (FAC, Bregenz, SKR II). 9 Spiele endeten ohne Gegentor, 8 Siege gelangen mit einem Tor Differenz. Die Bilanz daheim und auswärts ist ident, je 6-1-1. Damit werde ich mich noch eingehender im Rahmen eines Jahresrückblicks auseinandersetzen.
Doch jetzt geht es auch außerhalb der Tabelle in Regionen, wo es Spaß macht. Für die Spieler in den wohl verdienten Urlaub, für die Fans stehen in dieser Woche Weihnachtsfeiern auf dem Programm. Ein bisserl Zeit zur adventlichen Besinnung wünsche ich neben all den vorweihnachtlichen Beschäftigungen allen im Verein, außerdem möge unter dem Christbaum neben den 38 Punkten vielleicht auch der eine oder andere Neuzugang liegen. Damit es im Frühjahr in jene Region geht, wo es Spaß macht, nämlich in die 1. Bundesliga!
Forza Regionen, wo es Spaß macht! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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