Wenn mir jemand vor dieser Woche gesagt hätte, dass ich bei Admira Wackers beiden Testspielen 17 Tore sehen werde, hätte ich es eher nicht geglaubt. Ebenso nicht, dass die Anzahl von 8 Treffern im ersten Probegalopp am Mittwoch gegen Donaufeld am Samstag dann noch überboten wird. Wahre Torlawinen, die da losgetreten wurden, begonnen hatte dies eigentlich bereits beim letzten Meisterschaftsspiel in Kapfenberg (3:4). Was wird der Serie von 7, 8 und 9 erzielten Toren pro Spiel folgen? 10 im Spiel gegen den LASK? Möglich, aber eher nicht wahrscheinlich. Wie ist das nun zu erklären? Dass es in Kapfenberg im Dezember am Ende noch eng wurde, hatte niemand gedacht, zu klar war der 1:4 Vorsprung der Gäste, die sich deshalb aber offensichtlich des Sieges zu sicher waren und deren Konzentration etwas nachließ, was den Steirern noch erlaubte zu verkürzen.
Bei den beiden jüngsten Spielen gab es eine völlig andere Ausgangslage, da es sich um Vorbereitungsspiele handelte. Da gelten andere Gesetze als in Bewerbsspielen. Es steht vor allem zu Beginn der Trainingsphase im Vordergrund, dass alle Spieler des Kaders zu ihren Einsätzen und in den Rhythmus kommen, auch Spieler aus den Akademieteams Spielminuten erhalten. Das eine oder andere können die Trainer ausprobieren, etwa Spieler auf Positionen einsetzen, die sie normalerweise nicht bekleiden. Das kann zu interessanten Erkenntnissen führen, ebenso wie auch Testspieler sich beweisen möchten. Für Neuzugänge ist das Kennenlernen der neuen Kollegen, des Spielsystems außerhalb des Trainings wichtig.
Für die Fans sind die Testspiele wie für die Fußballer ein langsames Herantasten an die Meisterschaft. Es soll sogar Anhänger geben, die sich für das Vorbereitungsspiel Admira Wacker gegen Donaufeld Zeitausgleich nahmen, wie der Kolumnist. Die Premierenpartie der Südstädter 2025 fand auf Kunstrasen im BSFZ statt, die erste Torlawine des Jahres endete mit einem 7:1-Erfolg der Gastgeber. Bereits davor wurde die Verpflichtung von Felix Holzhacker bekanntgegeben. Der Linksfuß, in erster Linie als Backup für Matthew Anderson gedacht, machte seine Sache bei seinem Debüt sehr gut, gefiel mir auf dieser Position besser als am Samstag links in der Dreierkette. Der Schotte fehlte bei beiden Spielen der Vorwoche im Aufgebot, war aber am Samstag interessierter Zuschauer. Tormann Sandali Condé überzeugte sowohl im Training als auch im ersten Test, auch er wurde fix (von Stripfing) verpflichtet. Damit wurden die zwei größten Baustellen einmal zumindest teilweise geschlossen, zügig gehandelt.
Wobei offen ist, ob es auf der Torhüterposition eventuell noch Handlungsbedarf gibt. Es ist einerseits noch offen, ob Lukas Jungwirths Kooperationsspielervertrag so wie von SD Peter Stöger gewünscht in eine „normale“ Leihe umgewandelt werden kann. Andererseits verletzte sich Florian Kaltenböck im Training an der Schulter, Tormanntrainer Wolfgang Knaller ist aber optimistisch, dass es sich bis zum Trainingslager ausgehen könnte. Falls doch nicht und sollten die beiden genannten Goalies für das Frühjahr nicht einsatzfähig sein, wird Admira Wacker noch einen Tormann benötigen, auch wenn die Leistungen von Condé und Phillip Zivanovic sehr ok waren. Am Montag wurde die Verpflichtung von Christoph Knasmüllner offiziell, er wirkte in beiden Matches jeweils eine Halbzeit mit und erzielte gegen Donaufeld auch einen Treffer. Bei diesem Spiel wurde zur Pause komplett gewechselt, ganz am Ende (90.) kam Salko Mujanovic zu einem Kurzeinsatz.
Dieser hatte aus privaten Gründen bei den ersten Trainings (und im 2. Test) gefehlt, ebenso nicht dabei war Lukas Brückler, den beiden sagt man auf Grund zu seltener Einsätze Abwanderungsgelüste nach. In beiden Tests nicht mit dabei waren die oben angesprochenen Torhüter Jungwirth und Kaltenböck, dazu die angeschlagenen Lukas Malicsek und Matti Anderson. Josef Weberbauer kam in der ersten Partie nicht zum Einsatz, war dann aber am Samstag dabei. Da sah man Dennis Verwüster, der nach seiner OP im November schmerzfrei gehen kann, er wird weiterhin wie die anderen beiden Kreuzbandpatienten Manuel Holzmann und Jan Murgas fehlen. Ebenfalls fix verpflichtet wurde am Montag Daniel Nussbaumer, der Ex-Altacher trainierte in der Vorwoche zwei Tage mit, tat dies auch bei Konkurrent Lustenau. Die beiden Trainingseinheiten genügten den sportlich Verantwortlichen, um ihn unter Vertrag zu nehmen.
Ebenfalls nicht bei den Tests dabei war Nicolas Zdychinec, er wurde an Traiskirchen verliehen, damit er zu mehr Spielzeit kommen kann. Ihm könnten weitere Kadermitglieder folgen, die wie Brückler und Mujanovic zu kleine Rollen gespielt hatten. Wer hat sich empfohlen, wer hat aufgezeigt? Aus meiner Sicht in erster Linie Filip Ristanic, der nach Absolvierung des Grundwehrdienstes wieder voll trainiert und neben Deni Alar Fixstarter in der Offensive sein sollte. Dazu gefielen mir Alexander Leidinger als sehr starke Alternative für Weberbauer auf der rechten Seite und Nadir Ajanovic auf links, besonders beim 4:5 gegen Horn. Weiters Andrej Stevanovic und Fabian Feiner, die in der Innenverteidigung starke Leistungen zeigten.
Was tat sich sonst noch in der Liga? Neben Neo-Trainer Thomas Janeschitz kam Horn mit Neuzugang Karim Conte (Ex-Innsbruck und SKN), Stripfing engagierte den vereinslosen Ex-Südstädter George Davies und mit Marco Djuricin einen ehemaligen Teamspieler. Ebenfalls für das Nationalteam lief Jürgen Panis auf, er schloss sich in der Vorwoche als Co-Trainer der SV Ried an. Der „Beißer“ bestritt 158 Spiele für Admira Wacker, wird aber heuer nicht an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren, es sei denn im Cup. Weil das Duell zwischen den beiden Meisterschaftsfavoriten Anfang Mai im Innviertel ausgetragen wird und ziemlich sicher wird einer der beiden Klubs aufsteigen, damit werden sie im Herbst in unterschiedlichen Ligen spielen.
Darauf bereiten sich die Konkurrenten derzeit mit vollem Einsatz vor, für Admira Wacker stehen nach einem Regionalligisten und einem Gegner aus Liga zwa in dieser Woche zwei Gegner aus der ersten Bundesliga bereit. Nach zweimal daheim treten die Südstädter zweimal auswärts an, am Dienstag (15h) in Pasching gegen den LASK und am Samstag (11h) in Favoriten gegen die Violetten. Ob es dabei auch Torlawinen geben wird? Nicht ausgeschlossen, aber eher nicht wahrscheinlich.
Forza Torlawinen! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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