Eine alte Fußballweisheit besagt, dass die Offensive Spiele gewinnt, die Defensive Meisterschaften. Wie bei vielen Sprüchen ist da ein wahrer Kern drinnen, aber es beschreibt nicht die ganze Wahrheit. Denn das Motto „Safety first“ ist nicht nur legitim, sondern manchmal auch logisch. Gemeint ist damit, dass man zuerst einmal versucht, hinten sattelfest zu sein, dann aber auch unter Beibehaltung der Balance die Offensive forciert. Das passiert meist bei Teams in der Krise, oder solchen, die neu zusammengestellt wurden. So geschehen bei Admira Wacker im vergangenen Sommer. Eine große Anzahl neuer Spieler kam da, in der Nachbetrachtung sehr gut harmonierend, damals hatte ich ehrlich gesagt bei einigen meine Zweifel. Vor allem Sportdirektor Peter Stöger gebührt dafür großes Lob, selbstverständlich auch Trainer Thomas Silberberger für die Umsetzung.
Die nach wie vor so angelegt ist, dass die Defensive stabil sein muss, da geht es nicht nur um die Abwehr, sondern um die gesamte Spielanlage. Also wie oben erwähnt, auch um die Balance der beiden Komponenten. Das funktioniert bei den Südstädtern so gut, dass sie auch verdient an der Tabellenspitze stehen. Mit bis vor dem Lustenau-Spiel 16 Siegen, davon immerhin 10 mit nur einem Tor Differenz. Das entspannte die Fans ebenso wenig wie die sportliche Leitung, die im Winter in der Offensive nachbesserte. Mit Daniel Nussbaumer, der in allen 3 Heimspielen traf und Christoph Knasmüllner, der in der Vorwoche die Spannung nahm, als er in der Nachspielzeit zum 2:1 traf. Assistiert wurden die beiden Treffer durch die Neuzugänge Jörg Siebenhandl und Felix Holzhacker.
Wobei Siebenhandl natürlich in erster Linie der Defensive zuzurechnen ist, da vollbrachte er schon so manche Großtat. Das erhoffte sich sein Team wieder in Vorarlberg, auch wenn kurzfristig Deni Alar ebenso ausfiel wie die beiden Stammkräfte Thomas Ebner und Ben Summers. Ersetzt wurden die 3 durch Südstädter Akademiker – Filip Ristanic, Fabian Feiner und Nadir Ajanovic, die damit das Kontingent auf 5 in der Startelf erhöhten. Nicht viel mehr Fans waren nach Bregenz mitgereist, von 15 sprach der Kommentator, unter ihnen deradmiraner und die SF Fraktion Oberbayern. Gate 2 Admira boykottierte das Spiel, die Gründe dafür sind hier nachzulesen. Meine Wenigkeit saß vor dem Bildschirm, es wird das einzige Spiel im Frühjahr bleiben, das ich nicht live im Stadion verfolge.



Austria Lustenau - Admira Wacker 0:1 (0:1)
Torschützen:
15' Stefan Haudum
Der Spitzenreiter zeigte eine starke erste Halbzeit, ließ kaum Chancen des Gegners zu. Nach 14 Minuten forderte Albin Gashi mit einem starken Schuss den Goalie der Vorarlberger zu einer Parade, erzwang damit einen Eckball. Den Josef Weberbauer trat, den Kopf von Stefan Haudum fand, von dort ging die Kugel zum 0:1 ins Netz. Kurz danach hatte Lustenau eine Chance zu verzeichnen, die beste in Durchgang eins vergab Gashi nach sehenswerter Aktion alleine vor dem Tormann in der 38. Minute. So ging es mit der knappen Führung in die Pause, aus der der Tabellenführer ähnlich souverän, abgeklärt und selbstbewusst kam.
Die Austria versuchte mit mehr Härte ins Spiel zu kommen, das gelang ihnen zusehends, da der Referee auf beiden Seiten einiges durchgehen ließ. Doch mehr Ballbesitz brachte den Gastgebern auch keine Chancen, erst in Minute 74 wurden sie gefährlich. Da wurde bereits 9 Minuten zuvor ein Treffer von Filip Ristanic wegen Abseits aberkannt. Die beste Phase verzeichnete Lustenau nach der Auswechslung des Torschützen und Abwehrchefs, der wegen einer Migräneattacke vom Platz musste. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich gab es in der 91., eine weitere in der 93. Minute. Doch die „+1-Könige“ nahmen mit dem 11. +1-Sieg die drei Punkte mit nach Hause.
Dort wird am kommenden Freitag (20:30) gegen Stripfing das Duell mit Ried weitergehen. Die Innviertler sind nicht abzuschütteln, gewannen in Hütteldorf mit 5:0 und werden am Freitag (18h) beim SKN antreten. Am Ostermontag (21.4.) werden sie daheim um 15h gegen Lustenau spielen, 2 Stunden später Admira Wacker in Amstetten antreten. Ein dichtes Programm am Osterwochenende, wem das noch nicht genug ist, kann die Admira Panthers am Samstag (19.4., 15h) in Retz supporten. Die Panthers siegten zuletzt daheim gegen Rohrbach mit 3:0.
Doch zunächst gilt die volle Konzentration dem Karfreitag und Stripfing. Das mit 3 Siegen in Serie anreisen wird, sich mit einem starken Frühjahr bereits aus der Abstiegszone bewegt hat. Doch das sollte den Tabellenführer nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn Albin Gashi gesperrt fehlen wird und hinter Thomas Ebner, Deni Alar und Ben Summers Fragezeichen stehen. Ich bin mir sicher, dass die Balance zwischen Offensive und Defensive wieder passen wird. Noch stehen 7 Runden auf dem Programm, dabei werden noch 4 Heimspiele in der Südstadt stattfinden. Dafür hat sich der Verein ein „Finalabo“ ausgedacht – das kann man online für die Haupttribüne erwerben. Alles zur Busfahrt oder Tickets für den Auswärtssektor nach und in Amstetten unten nachzulesen.
Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Verein die Lizenz für 2. und 1. Liga im ersten Anlauf ohne Auflagen erhalten hat. Das war in der Vergangenheit keine Selbstverständlichkeit, ist aber mittlerweile seit einigen Jahren keine „Zitterpartie“ mehr. Dafür großes Lob an alle in der Geschäftsstelle, die dafür viel Arbeit und Herzblut geben. Last, but not least ein Hinweis in eigener Sache- auf Grund das Montag-Spiels wird die Kurvenlage nächste Woche ausnahmsweise am Dienstag erscheinen. Um 19.05.
Forza Offensive & Defensive! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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