Trotz des sportlich durchaus erfreulichen Saisonabschlusses am Ende des Stadionentzuges erzeugt ein Rückblick auf die vergangene Saison, die zehnte seit dem Wiederaufstieg, bei den meisten Fans von Admira Wacker eher Unbehagen. Trotzdem möchte ich das hier zweimal tun, heute den Beginn mit dem Herbst machen. Erst im Juli wurde der Klassenerhalt geschafft, wieder einmal im letzten Spiel und denkbar knapp. Auch darum durfte Zvonimir Soldo, seit Februar der Nachfolger Klaus Schmidts von Felix Magaths Gnaden, die Vorbereitung für die neue Saison leiten. Die Transfers wollten die beiden Kapazunder gemeinsam mit Ernst Baumeister einstimmig entscheiden. Doch an den Personalien Markus Lackner (ihn wollte Baumeister unbedingt halten) und Stefan Maierhofer (den wollte er auf keinen Fall) schieden sich die Geister. Franz Wohlfahrt folgte seinem ehemaligen Mannschaftskollegen als Sportdirektor nach. Dem Vernehmen nach war schon damals die Verpflichtung von Andi Herzog als Trainer geplant, diese scheiterte jedoch an Magath.
Nach dem Auftaktsieg im Cup bei Hertha Wels (dreifacher Torschütze Aleks Cirkovic) und nach dem 1:4 in Wien 14 war dann plötzlich Soldo nicht mehr Trainer, offiziell aus familiären Gründen. Das Experiment mit Patrick Helmes als Interimstrainer ging mit dem 0:5 daheim gegen den SKN gehörig in die Hose. Aus heutiger Sicht aber durchaus interessant, wie die „Wölfe“ damals siegestrunken davon schwadronierten, auf Dauer die Nr. 1 in NÖ zu sein. Am vergangenen Samstag gingen sie nach der zweiten Relegations-Niederlage jedoch den Weg in die Zweitklassigkeit.
Jedenfalls war diese Partie für Christoph Schösswendter die letzte im Dress der Südstädter, er wurde unsanft vor die Türe gesetzt. Erst nach der Androhung arbeitsrechtlicher Schritte wurde ihm zugestanden, was ihm zustand. Der Salzburger ist der Mannschaft trotzdem stärker verbunden geblieben als so mancher der damaligen Entscheidungsträger. Er verbesserte es sich, heuerte in Wien 10 an. Dort begann die zweite Ära von Damir Buric mit einem 2:2-Remis. Nach dem folgenden 3:1 – Sieg daheim gegen die SV Ried dachten viele bereits, die Kurve gekratzt zu haben, dass Buric die Leistungen stabilisiert hätte. Doch stabilisiert wurde nur der Tabellenrang ganz am Ende, es folgten 7 Niederlagen. Unterbrochen nur vom sensationellen Sieg gegen CL-Fighter Salzburg, dem einzigen Spiel der Saison, in dem die „Dosen“ keinen Treffer erzielen konnten. Warum nicht immer solche Leistungen abgerufen werden konnten wie in dieser Partie, war rätselhaft.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Fans schon wieder lange aus den Stadien verbannt worden, die letzten Spiele vor Publikum fanden Anfang November statt. Eines mit Zuseher:innen war das blamable Ausscheiden im Cup daheim gegen Kapfenberg im Elfmeterschießen. An Highlights war der Herbst aus Südstädter Sicht eher dezent – neben dem Sieg in Wels stehen die beiden Erfolge gegen Salzburg und Ried inklusive direkt verwandeltem Eckball von Tomislav Tomic zu Buche. Den Punkt gegen die Violetten dazugerechnet, blieb mit Jahresende eine Ausbeute von 7 mickrigen Zählern und der letzte Platz. Daher war klar, dass sich im Winter etwas ändern musste. Damir Buric schrieb einen Brief mit seinen Wünschen ans Christkind, den Großteil davon bekam er auch erfüllt. Mittlerweile ist mit Klaus Schmidt auch der Kurzzeit-Nachfolger des Kroaten sowie einige seiner Wunschspieler schon wieder Geschichte.
Der neue Trainer Andi Herzog war bereits an einigen Entscheidungen betreff des Kaders für die kommende Saison beteiligt. Der Verein trennte sich von den Leihspielern Maxi Breunig, Max Sax und Daniel Atanga. Weiters wurden die Verträge von Marcus Maier, Pascal Petlach, Jimmy Hoffer, Lukas Rath und Christian Gartner nicht mehr verlängert. Ich wünsche ihnen allen alles Gute für ihre Zukunft und bedanke mich für ihren Einsatz für Admira Wacker. Indes gelang es dem Klub, Onurhan Babuscu längerfristig unter Vertrag zu nehmen.
Die Fans warten nun schon gespannt über Vollzugsmeldungen von Neuverpflichtungen. Eine Vollzugsmeldung überwältigte uns Betreiber der Kurvenlage ganz besonders: Ihr Fans habt sensationelle Solidarität gezeigt und die Kosten in unserem Kampf gegen überzogene Forderungen durch die GEPA auf die Summe von € 1400,- reduziert. Für diesen Betrag, den die Bilder tatsächlich kosteten, übernahmen wir sowohl Verantwortung als auch Bezahlung. Den wesentlich höheren Betrag von € 3700,- habt Ihr gemeinsam mit dem Erwerb von Kalendern und Spenden beglichen. Nochmals herzlichen Dank an alle Unterstützer:innen!
Hier noch ein paar statistische Daten der vergangenen Saison.
Forza de ze(h)nte Saison – der Herbst! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker(ms)
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