Eiskalt

Der im Transfer-Check als prominentester Neuzugang der Liga genannte Neven Subotic debütierte nicht im eiskalten, winterlichen Maria Enzersdorf. So wie auf der anderen Seite Rückkehrer Max Sax, im Gegensatz zu Admira Wackers Neuzugang Niko Datkovic. Der als 34. in dieser Saison eingesetzte Spieler seines Klubs gemeinsam mit Sebastian Bauer die Innenverteidigung bildete. Davor die beiden "Sechser" Stephan Auer und Emanuel Aiwu. Klingt eher defensiv und vorsichtig, zu Beginn entwickelte sich im Duell Letzter gegen Vorletzter auch kein ansehnliches Spiel. Nicht nur deshalb war ich diesmal durchaus recht froh, im warmen Zimmer vor dem TV zu sitzen, anstatt mir im Stadion den "A… abzufrieren" – auch wenn mir das Stadionerlebnis schon sehr fehlt. Doch das Südstädter Fanherz wurde in Minute 23 erwärmt: David Atanga tanzt 4 Altacher aus, schickt Andrew Wooten, der eiskalt zur Führung einschießt.

Die Gastgeber versuchten nachzusetzen, vergaben aber zwei gute Möglichkeiten. Altach kam auf, ohne zu Chancen zu kommen. So war es auch nach dem Seitenwechsel, da waren die Hausherren weit gefährlicher. Doch Atanga zeigte sich vorerst nicht eiskalt, scheiterte an der Stange und wenig später bei einer Riesenmöglichkeit an der Präzision. Die brauchte er in der 67. Minute nach starker Vorarbeit des eingewechselten Luca Kronberger nicht wirklich, den perfekt servierten Pass musste er nur mehr über die Linie schieben. Die Entscheidung? Nein, denn die Vorarlberger, die insgesamt mehr als ein Drittel ihrer Tore in der Schlussviertelstunde erzielten, verkürzten in Minute 76 nach einem Freistoß. Und drängten auf den Ausgleich, doch gefährlicher blieb Admira Wacker. Zwischenbrugger sah in der 81. Minute nach Notbremse an Wooten als letzter Mann die rote Karte.

Doch Altach wollte die rote Laterne nicht so einfach annehmen, versuchte weiter Gas zu geben. Letztlich ein vergebliches Unterfangen, denn in der 91. Minute traf Wooten, der zuvor schon einmal an der Stange gescheitert war, nach Vorarbeit des eingewechselten Willi Vorsager eiskalt zum umjubelten 3:1, der endgültigen Entscheidung. Damit gaben die Südstädter nicht nur den letzten Platz an die Vorarlberger ab, sie beendeten auch die Mini-Serie von 3 sieglosen Spielen gegen die Rheindörfler. Daheim bauten sie ihre eigene Serie auf 4 unbesiegte Spiele aus (2-2-0). Ein psychologisch enormer wichtiger Erfolg, mit dem Damir Buric‘ Team am Samstag nach Wolfsberg reiste.

Dort wurden die Gastgeber eiskalt erwischt – Wooten traf in der 2. Minute per Traumvolley ins Kreuzeck! Der WAC brauchte danach einige Zeit, steigerte sich aber allmählich und setzte die Südstädter die gesamte erste Halbzeit stark unter Druck. Der Ausgleich fiel schon nach 17 Minuten durch den neuen Schweden Henriksson per Kopf, da sah die Abwehr von Admira Wacker nicht gut aus. Wie auch das gesamte Team im ersten Durchgang, da passierten viel zu viele unerzwungene Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Die den Kärntnern in die Karten spielten, trotzdem hatten sie keine zwingenden Chancen. Nach Seitenwechsel verteidigten die Gäste besser, konnten auch immer wieder gefährliche Angriffe lancieren.

Als Andi Leitner in der 73. Minute den Elfmeter des kurz davor eingewechselten Liendl abwehren konnte, glaubte man bereits an einen Punktgewinn. Doch eine Unaufmerksamkeit ermöglichte Joveljic nur 4 Minuten später den Siegtreffer. Den Ausgleich auf den Beinen hatte Wooten, doch diesmal zeigte er sich leider nicht eiskalt. Eine kleine Anmerkung noch zum Ausgleich des WAC: Das Tor hätte nicht zählen dürfen, da der Torschütze sich auf einen eigenen Spieler gestützt hatte und das ist laut Regelwerk irregulär. Doch der ansonsten sehr gute Schiri entschied das nicht so und Admira Wacker rutschte auf Grund des Punktgewinns von Altach in Unterzahl wieder auf Rang 12. Von dort aus wird am kommenden Sonntag wieder eiskalt angegriffen, daheim auf dem sehr ramponierten Platz gegen den LASK am Sonntag, den 21. Februar um 14:30 Uhr. Dem WAC wünsche ich viel Erfolg beim Duell mit den Tottenham Hotspurs am kommenden Donnerstag.

Forza eiskalt! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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