Die Familien meiner Eltern stammen wie ich aus Floridsdorf. Beide Familien waren und sind wie ich Admira-Fans. Wobei ich mich als Anhänger von Admira Wacker bezeichne, die Fusion der beiden Klubs fand am 7.7.1971 statt, 4 Tage vor meiner Geburt. Die glorreichen Zeiten der „Bewunderten“ liegen lange zurück, auch deshalb lohnt sich die Beschäftigung mit der Geschichte des Vereins. Vieles habe ich schon gelernt, doch wie man so schön sagt, man lernt nie aus. Etliches wurde mir mündlich überliefert, wurde innerhalb der Familie zur Legende. Die beiden Großväter waren nicht nur Anhänger, sie engagierten sich auch für den Klub. Der eine als Mitglied und später als (Klein-) Sponsor, der andere war 22 Jahre Obmann von Admira und Admira Wacker. Letzterer sorgte auch nach der Übersiedlung meiner Familie in die Hinterbrühl dafür, dass wir gemeinsam Spiele besuchten.
Im Zuge dessen hatte ich die Ehre und das Vergnügen, als Jugendlicher Ing. Franz Tontur zu begegnen. Der Nämliche organisierte nicht nur diverse Fantreffen, betrieb als Erster ein Lokal für Anhänger im Stadion, er war auch ein sehr enthusiastischer Chronist. Davon zeugt sein Buch „3 x 25 Jahre Admira und Wacker“, das naturgemäß bis in das Jahr 1980 berichtet. Über Umwege kam ich zu Teilen seines Privatarchivs sowie Teilen des Vereins-Archivs, das in den 90er-Jahren entsorgt werden sollte. Es ist traurig, wie einer der erfolgreichsten Klubs des Landes mit seiner Geschichte umgeht, da wäre weit mehr Bewusstsein gefragt und es gäbe sehr viel zu tun. Mit Bernhard Garaus machte sich ein Mann vor gut 10 Jahren an die Arbeit und lieferte den Fans einen schön gestalteten Bildband mit viel geschichtlichem Hintergrund in „Gemma, gemma Burschen!“.
Nun freue ich mich sehr darüber, ein neues Buch präsentieren zu dürfen, das auch die Admira zum Thema hat.
Reinhard Pillwein stammt ebenfalls aus Floridsdorf und verfasste ein sehr interessantes Werk über das Derby dieses Bezirks. Er recherchierte sehr akribisch, bringt neue Fakten, beleuchtet den Gründungsmythos der Schwarz-Weißen ebenso wie jenen der Athletiker. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Teil eins beschäftigt sich mit dem Derby selbst, die beiden weiteren Teile jeweils mit einem der beiden Bezirksrivalen. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, doch ich selbst habe bei der Lektüre einige Neuigkeiten erfahren. So war mir bis dato nicht bewusst, dass es sich von der Dauer her (1906-1966) bis heute um das zweitbedeutendste Derby in Österreichs Fußballgeschichte handelte. Zudem ist es einmalig, dass sich zwei Vereine eines Bezirks so lange gegenüberstanden, die beide Meisterschaft(en) und Pokalsieg(e) verbuchen konnten. Auch über die Gründungsfarben der Admira habe ich Neues erfahren, doch bitte lest selbst.
Erhältlich ist das Buch im Onlineshop auf der Seite des FAC bzw. auch über Amazon.
Wer weiß, vielleicht findet eine Neuauflage des Traditionsderbys in naher Zukunft in der Südstadt statt? Dazu müsste entweder der FAC aufsteigen oder……nein, unabsteigbar, Fehlanzeige, diese Möglichkeit ist nicht realistisch.
SV Ried - Admira Wacker 1:1 (0:0)
Torschütze:
90' Marlon Mustapha
Obwohl die Spannung im Abstiegs-Playoff sehr hoch bleibt, mit dem späten 1:1 in Ried konnte Admira Wacker die Ausgangslage vor den letzten 3 Runden verbessern. Der Letzte Altach ging in Hartberg mit 0:4 unter, hat nun 5 Punkte Rückstand auf die Südstädter. In einem schwachen Spiel hatten diese in der ersten Halbzeit zwar in allen Statistiken leicht die Nase vorn, Zählbares stand aber nicht zu Buche. Nach dem Seitenwechsel „bettelten“ die Südstädter regelrecht um ein Tor und diese Nachfrage wurde in Form eines „Slapstick-Treffers“ beantwortet. Doch aufgeben wollten Andi Herzogs Burschen nicht, sie belohnten sich mit dem späten Ausgleich durch Marlon Mustapha per Elfmeter, er wurde zuvor auch gefoult. Erwähnenswert finde ich dazu, dass Admira Wacker nun schon seit 10 Spielen auswärts ungeschlagen ist. Und diese Serie begann in Favoriten, wurde in Klagenfurt, Graz und Salzburg fortgesetzt, dauert bis heute und bedeutet BL-Vereinsrekord, so etwas gab es zu meinen Lebzeiten noch nicht.
Die SV Ried traf am Sonntag im Cupfinale auf Meister Salzburg, verlor mit 0:3. Vor dem Spiel wurde der am Sonntag verstorbenen Trainerlegende Ivica Osim gedacht. Am kommenden Samstag (17h) spielt Ried in Altach, während Admira Wacker daheim zur selben Zeit WSG Tirol empfangen wird. Einen Tag später (14h) werden die Admira Juniors in der Südstadt auf den SV Stripfing treffen. Am vergangenen Freitag unterlagen die Juniors in Wr. Neustadt mit 1:3. Zu den Plänen der Fusion mit Traiskirchen gibt es kein Update, viele Fragen sind noch immer unbeantwortet. Zu hoffen ist auf jeden Fall, dass wieder vermehrt Spieler für die erste Mannschaft ausgebildet werden können. Dann müsste man nicht unbedingt bei z.B. Innsbruck fischen, wo u.a. Raphael Gallé in der Vorwoche seinen Vertrag wegen säumiger Zahlungen auflöste. An ihm sollen die Südstädter interessiert sein.
Forza Floridsdorfer Derby! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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