Das in der Vorwoche von mir thematisierte Marketing Admira Wackers hätte von den Verantwortlichen gleich tags darauf beim Gastspiel der ÖFB-Damennationalmannschaft in der Südstadt für die eine oder andere Aktion genutzt werden können. Etwa verstärkte Werbung für die Heimspiele der Schwarz-weiß-roten, vielleicht sogar mit Ermäßigungs-Gutscheinen für eines der nächsten Matches oder den Fanshop. Das blieb leider beim 9:0 – Rekordsieg der Ladies gegen Kasachstan aus. Es ist übrigens großartig, dass es ein Special Needs Team von Admira Wacker gibt, für eine eigene Damenmannschaft wäre es höchste Zeit!
Mit Besijana Pireci war auch eine Spielerin, die zwar am Dienstag nicht spielte, bei der Präsentation des neuen ÖFB-Auswärtstrikots dabei. Die Farben Schwarz und Türkis gefallen den meisten Fans nicht, viele vermuten eine politische "Färbung". Doch das ist gar nicht die Idee, sondern sowohl die Farben als auch die integrierten Ornamente stehen in Anlehnung an den Jugendstil. Ich selbst kann mich mit den Dressen durchaus anfreunden, allerdings ausschließlich bei Auswärtsspielen. Daheim sollte im traditionellen schwarz-weiß oder rot-weiß-rot gespielt werden. Als Ort der Präsentation wurde die Wiener Sezession passend gewählt, neben Schnaderbeck modelten der Ex-Südstädter Marcel Sabitzer, Marko Arnautovic und der Admiraner Emanuel Aiwu.
Der hatte dann am Freitag beim 4:0-Sieg von Österreichs U21- Team ebenso "kein Leiberl" wie Leonardo Lukacevic – beide blieben auf der Bank, von der aus Lukas Malicsek eingewechselt wurde. Admira Wackers "U21" – wie sie vor langer Zeit tatsächlich hieß – sind aktuell die "Juniors". Diese spielten am selben Abend daheim gegen die zweite Elf aus Hütteldorf. Nach 0:1-Pausenrückstand konnten die Burschen von Csaba Szanto nach Seitenwechsel neben zwei Aluminium-Treffern noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand erzielen. Im letzten Spiel der Herbstmeisterschaft ein enorm wichtiger Punkt im Abstiegskampf.
Ebenfalls einen Punkt brauchte das A-Team für die fixe Qualifikation zur EM im Spiel gegen Nord-Mazedonien. Das von einer sehr schönen Choreographie während der Hymne Österreichs eröffnet wurde: Diese wurde in den Sektoren C+D von Töchtern und Söhnen unseres schönen Landes mit einem Schiff am Strome, Traktoren auf Äckern und dem Stephansdom sehr schön symbolisiert. Insgesamt waren 41 000 Fans im Stadion, die schon sehr bald jubelten – David Alaba schoss seine Farben bereits in der 7. Minute mit 1:0 in Führung. Wobei auch im Oval die Meinungen über eben jene Farben sehr geteilt waren, spielte Franco Fodas Team doch ausnahmsweise im neuen Auswärtsdress. Die "Hurricanes" protestierten dagegen per Spruchband.
Die Gäste spielten komplett in Rot, blieben in der gesamten ersten Hälfte ohne Torchance. Als Stefan Lainer kurz nach Seitenwechsel zum 2:0 einschob, war die EM-Teilnahme mehr oder weniger klar – danach ging mehrfach die Welle durchs Stadion. Etliche gute Chancen wurden noch herausgespielt, aber allesamt vergeben. So blieb es den "Roten" überlassen, mit dem Ehrentreffer zum 2:1 den sportlichen Schlusspunkt zu setzen. Dann wurde gefeiert: Auf den Rängen, am Rasen, gemeinsam, als die Mannschaft eine Jubel-Ehrenrunde drehte. Die Spieler machten danach die Nacht zu Tag, insgesamt fielen die Feierlichkeiten aber dezenter aus als vor vier Jahren, diesmal liegt der Fokus bereits auf der Endrunde im nächsten Jahr. Auf dem Heimweg erfuhren wir noch vom Semifinal-Sieg Dominic Thiems beim Tennis–Masters. Am Sonntag verlor er das Finale knappest im Tie-Break des dritten Satzes.
Österreich - Nordmazedonien 2:1 (1:0)
Torschützen:
7' David Alaba
52' Stefan Lainer
Der Tennis-Profi ist auch Fan des ÖFB-Teams, vielleicht geht sich für ihn die eine oder andere Partie bei der EM aus. Wo Österreich spielen wird, entscheidet sich am 30. November bei der Auslosung. Die Spiele der 6 Vierergruppen werden in 12 unterschiedlichen Städten unterschiedlicher Nationen ausgetragen werden, das Finale wird in London stattfinden. Aber – und das ist jetzt kein Scherz – es könnte am 1. April noch eine zweite Auslosung notwendig sein, da die Nations League–Play-Offs erst im März ausgetragen werden, dabei werden die 4 letzten Teilnehmer ermittelt. Davor steht für das ÖFB-Team noch das abschließende Quali-Spiel in Lettland am Dienstag (19.11.2019, 20:45 Uhr) auf dem Programm. Von der Reise befreit wurden mit Alaba, Hinteregger, Laimer, Lainer, Ulmer und Sabitzer jene Spieler, die im Herbst schon besonders oft im Einsatz waren sowie der China-Legionär Arnautovic. Für all jene, die nach Riga reisen, auch dort gibt es sehr schöne Jugendstil-Bauten zu bewundern – etwa in der Elisabethstraße.
Österreichs U21 bestreitet heute Montag (18:00 Uhr) ein Freundschaftsspiel in Ungarn, ob im Jugendstil-Dress oder noch nicht, ist mir ebenso wie bei den Damen nicht bekannt. Ebenfalls im Jugendstil tritt Admira Wacker am kommenden Sonntag, den 24. November um 14:30 Uhr gegen die Wiener Violetten an. In dem Fall bezieht sich Jugendstil aber auf die traditionell starke Beteiligung von jungen Spielern an der Kampfmannschaft der Südstädter.
Forza Jugendstil! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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