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Kick-Off

Ich habe zuletzt über das Schwitzen für den Wiederaufstieg geschrieben. Offensichtlich wurde ich von dem einen oder anderen falsch verstanden. Schwitzen sollen nur die Kicker, die Fans müssen das trotz zuletzt negativer Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen nicht. Ich möchte als Gegenbeispiel den Sieg in Salzburg in der letzten Wintervorbereitung anbringen, weder wurde dort Panik geschoben, noch dachte irgendjemand in der Südstadt, dass nun Champions League gewonnen wird. Ja klar, niemand verliert gerne, auch kein Testspiel, schon gar nicht gegen einen Regionalligisten wie den Wiener Sport-Club, zudem in der Höhe von 0:4. Doch die Vorbereitung ist zum Testen da, es werden Spieler eingesetzt, die gerade erst wählen dürfen (4 16jährige), von einer Stammformation ist man noch etwas entfernt, dazu wurde am Vormittag noch voll trainiert.

Was jedoch dringend behoben werden muss, ist die Ineffizienz trotz Überlegenheit. Das war Roberto Pätzolds Team nämlich sowohl gegen die Wiener als auch am Freitag gegen Uni Craiova, in beiden Fällen ganz klar und auch mit einem großen Chancenplus. Gegen die Rumänen endete die Partie mit einem Eigentor zum 0:1 in der letzten Minute.

 

Im Anschluss an den Test am Freitag fand auf Initiative der Fans ein Treffen mit Vertretern der Vereinsführung im VIP-Club statt. Präsident Philip Thonhauser, Wirtschafts-Manager Thomas Drabek, Sport-Manager Marcel Ketelaer und Sportkoordinator Jochen Seuling zeigten sich interessiert und aufgeschlossen gegenüber den Fragen, Wünschen und Bedenken der Fanszene, wirkten selbstkritisch und bemüht, Fehler in Zukunft möglichst zu vermeiden. Das Gespräch fand in einem sehr kultivierten Rahmen, moderiert von Gate2- Capo Dominik Engel, statt. Höflicher und konstruktiver Umgang sollten selbstverständlich sein, es ist mir trotzdem ein Anliegen, dieses als Admira-Style und damit besonders wichtig einzustufen.

Ein spätes Tor entschied das Testspiel am Freitag knapp
Foto: flyeralarmadmira.com

Es wurde durchaus heftig auf Sachebene diskutiert, viele Fragen beantwortet und Sachverhalte erklärt, die oft über die Medien oder mangelnde Kommunikation falsch vermittelt wurden. Etwa das Magath-Fiasko, das betreffend sind alle Beteiligten froh, dass es vorüber ist. Mit Jochen Seuling ist ein sehr erfahrener und kompetenter  Mann das Verbindungsglied zu Flyeralarm-Boss Thorsten Fischer, er stellte sich den Fans nicht nur vor, sondern vermittelte auch, wie er den Verein weiterentwickeln möchte. Als Basis dazu ist die finanzielle Unterstützung aus Würzburg unumgänglich, für die Fortsetzung dieser reiste nach dem Abstieg eine Delegation zu Fischer, um einerseits den Abstieg zu analysieren und um die weitere Zusammenarbeit zu sichern. Die Budgetierung in der 2. Liga ist mit Aufstiegsambitionen noch schwieriger als in der 1. Liga, da ein Großteil der TV-Gelder wegfällt. Professionalität soll beibehalten werden, als Beispiele dazu wurde einerseits angeführt, dass die Geschäftsstelle personell stabil bleiben wird, andererseits steht auch genügend Geld zur Verfügung, um aktuell einen neuen Rasen im Stadion zu verlegen.

 

Das Stadion war auch ein Punkt, der die Fans interessierte, nämlich die Modernisierung oder gar ein Neubau. Für die Renovierung etwa der Sanitäranlagen wäre das BSFZ, sprich der Bund als Eigentümer verantwortlich, dieser windet sich aber salopp gesagt. Für einen Neu- bzw. Umbau und die längst fällige Überdachung der Kurve sei der Abstieg nicht das prickelndste Argument, meinte der Präsident, der aber demnächst einen Termin beim Landesrat haben wird, mit dem man guten Kontakt pflegt. Sehr interessant ist das Projekt mit Traiskirchen, wobei hierzu nicht alle Bedenken ausgeräumt werden konnten, man solle diesem jedoch einmal die Chance geben. Es gibt einen Rahmenterminplan, gespielt wird mit der Lizenz von Traiskirchen, im Fall eines Scheiterns müssten die Juniors wieder in der Landesliga einsteigen. Das sollte aber nicht der Fall sein, sportlich wäre es jedenfalls eine klare Verbesserung, auch wenn viele Punkte erst umgesetzt werden müssen. Auch der finanzielle Aspekt war eine Motivation für dieses Konstrukt, es wird 2 Kooperations- und 10 Leihspieler geben. Vereinslegende Michi Gruber wird das Bindeglied von der Akademie zu Flyeralarm Traiskirchen sein.

So sehen die Abos für die kommende Saison in der Südstadt aus
Foto: flyeralarmadmira.com

Was den Kader und dessen Entstehen betrifft, so gab Marcel Ketelaer Einblick in sein Schaffen. Etwa, dass nicht nur sportliche, sondern auch charakterliche Merkmale enorm wichtig sind bei Neuverpflichtungen. Oder wie schwierig es mitunter ist, mit Beratern zu arbeiten, etwa wenn diese und die Spieler nicht bereit sind, Verträge auch für die 2. Liga zu unterschreiben. Wie der Abgang von Dominik Starkl gelaufen ist, wurde ebenso geklärt wie auch versichert, dass mit dem Spieler gesprochen wurde und nun alles im Reinen ist. Legende Daniel Toth wurde ein Angebot als Co-Trainer unterbreitet, das war diesem aber zu kurzfristig, in der nächsten Saison könnte das aber noch etwas werden

 

Wie auch mit dem Wiederaufstieg, der Rahmen von 3 Jahren ist bekannt, alle im Verein wollen aber so schnell wie möglich wieder rauf. Die Termine für die kommende Herbstsaison stehen bereits fest, die ABO-Preise wurden heute publiziert. Der Saison – Kick-Off  wird am 17. Juli um 16:00 Uhr mit der Cuppartie in Purgstall stattfinden. Unterm Strich war das Treffen sehr gut, es wurden weitere in Aussicht gestellt, eine Offensive im Marketing, Arbeitsgruppen mit Einbindung der Fans dazu und zur Stadionverschönerung sollen geschaffen werden. Ein gutes Signal ist jedenfalls der Kick-Off-Tag am kommenden Freitag, getestet wird im Anschluss gegen Kisvarda. Gut so, denn Worten müssen auch Taten folgen, ein Anfang ist getan.

 

Off the kick ist seit letzter Woche mit Walter Knaller eine Vereinslegende, er trat seine Pension an. Ihm hier gerecht zu werden, sprengt den Rahmen der heutigen Kolumne, dazu kommt bei mir die emotionale Komponente zu einem hervorragenden Menschen und Fachmann, der uns Fans seit über 40 Jahren als Spieler, Trainer, Sportdirektor und Akademieleiter begleitet hat. Danke für alles, Walter, alles Gute für den (Un-)Ruhestand, man sieht sich!

 

Forza Kick-Off! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Richard Geisler (Mittwoch, 06 Juli 2022 08:33)

    Besten Dank für den Bericht!
    Einiges durfte ich schon von einem Teilnehmer des Gespräches erfahren.
    Es klingt Vieles recht verständlich und nett. Um die Admira aber zu einem Bundesligaverein zurückzuführen, bzw. in der Folge zu den guten Clubs der oberen Liga, bräuchte es aus meiner Sicht ganz einfach deutlich mehr Mitteln. Deshalb meine ich. wäre es die vordringlichste Aufgabe des Präsidiums sich um einen richtig potenten Hauptsponsor umzusehen. Mit einem zukunftsträchtigen Konzept! - Um die Fans ins Stadion, bzw. wieder ins Stadion zu holen, wären zwei drei Saisonen nötig in denen man zeigt wirklich oben mitspielen zu wollen, anstatt ständig im Abstiegsbereich herum zu dümpeln. Derzeit zeigen uns z. Teil Dorfclubs wie man eine gute Mannschaft aufbaut, das darf es doch nicht geben.
    Leider habe ich den Eindruck, seit dem Ausverkauf einer gut spielenden Mannschaft vor einigen Jahren, bewegt sich die Admira sportlich in einer Spirale nach unten!

  • #2

    Matthias Schwaiger (Mittwoch, 06 Juli 2022 08:39)

    Danke für die ergänzende Expertise, ich kann in allen Punkten zustimmen. Geld wächst halt leider nicht auf Bäumen.....

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