In der Vorwoche schrieb ich darüber, dass unser Herz schwarz und weiß ist. Das gilt auch für die Fans des LASK, dessen Vereinsfarben eben jene sind. Am vergangenen Donnerstag ließ der 4:1 – Sieg gegen PSV Eindhoven die Herzen der Linzer Anhänger höher schlagen, man spricht vom größten Erfolg in der Vereinsgeschichte, für den Aufstieg in die nächste Phase schaut es sehr gut aus. Die Athletiker traten ebenso in schwarz-weißen Dressen an wie am selben Abend der WAC, dessen Chancen auf ein Weiterkommen in der EL durch das 0:3 gegen Basaksehir im "schwoazn" Graz aber deutlich sanken. Wie auch jene von Salzburg trotz 1:1 in Napoli.
Der "Dosenklub" muss seit der Übernahme durch RB mit dem Vorwurf leben, lediglich ein Marketing-Tool zur Absatzsteigerung des Energydrinks zu sein. Dieser Plan funktioniert jedenfalls sehr gut, wie auch die sportlichen Leistungen hervorragend sind. Wie aktuell jene des LASK, der sich aber zuletzt einen schweren Marketing-Ausrutscher leistete: Ein Wirt, der die Live-Übertragung des CL-Quali-Spiels gegen Basel mit dem Logo der Linzer bewarb, wurde auf Grund der Urheberrechts-Verletzung verklagt und musste € 21 000,- bezahlen. Eine unverständliche Aktion, machte der Gastronom doch eigentlich Werbung für den LASK. Aber in einer erfolgreichen Phase benötigt das der Verein offensichtlich nicht, zwei andere Klubs reagierten originell: Sturm bietet einen Vordruck mit Logo für seine Spiele an, bei dem der Wirt nur mehr seinen Namen und das Lokal einsetzen muss. Lokalrivale Blau-Weiss Linz vergütet den Aushang oder das Aufkleben von Vereinsstickern sogar mit Freikarten.
An alle Wirte die unsere Spiele mit @SkySportAustria-Lizenz übertragen möchten! Wir haben die Lösung. Zum Download: https://t.co/CeRyH3LdZf
— SK Sturm Graz (@SKSturm) 22. Oktober 2019
🖤#LogoGate pic.twitter.com/O3zOLSnwTT
Wie gesagt, das benötigt der LASK aktuell nicht, auch die Partie gegen Admira Wacker am Sonntag war ausverkauft. Mitten drin auch meine Linzer Cousins, einer der beiden mit seinem Sohn. Der einen ernsthaften Gewissenskonflikt hatte. Nämlich, zu welchem Team er halten sollte – in der ersten Cuprunde hatte er sich in die Südstädter "verliebt" und sofort ein Dress von Andi Leitner geordert, das er fortan fleißig trug. In Linz! Doch ich gab ihm meinen "Sanctus", dass er als Linzer zum LASK halten darf, in allen anderen Spielen hält er wie meine Cousins zu schwarz-weiß-rot.
Admira Wacker spielte diesmal ganz in roten Dressen, der LASK mit rosa auf schwarz-weißen. In der ersten Hälfte betrieben die Athletiker erneut Marketing in eigener Sache, dominierten die Gäste nach Strich und Faden. Mehr als eine knappe 1:0-Pausenführung schaute aber nicht heraus. Was für Durchgang zwei alle Möglichkeiten offen ließ. Doch die Südstädter, die nun mutiger und offensiver agierten, ließen ihre besten Möglichkeiten liegen und damit lautete der End- wie der Pausenstand. Eine beherzte Leistung gegen einen sehr starken Gegner, die aber nicht mit Zählbarem belohnt wurde. Damit bleibt Admira Wacker über die Ligapause Tabellenletzter.
LASK - Admira Wacker 1:0 (1:0)
Eher bescheidene sportliche Leistungen erschweren natürlich Marketing, kreative Ideen sind dafür umso gefragter. Die Kooperation von Admira Wacker mit der Gemeinde Mödling ist sehr positiv. Weniger war es die Bewerbung der BL-Bädertour im vergangenen Sommer, die erst einen Tag davor erfolgte. Weitere Veranstaltungen zur Gewinnung von Zusehern bzw. zum Festigen der Beziehung zu den Fans könnten Saisoneröffnungsfeiern sein oder regelmäßige Fantreffen mit Funktionären und Spielern. Auch die Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben und Klubs sollte verstärkt werden. Die Schulbesuche sind absolut positiv, an deren Nachhaltigkeit könnte aber auch gearbeitet werden.
Generell wäre auch eine Image-Kampagne wünschenswert. Wofür steht der Klub? Wie kann die Vereins-Philosophie nach außen getragen, wie damit neue Anhänger generiert werden? Ich denke, eine Positionierung als "die kleinen Frechen aus dem Süden Wiens", die nicht nur die Wiener Klubs ärgern möchten, sondern alle in Österreich, hin und wieder auch in Europa, wäre optimal. Mit mutigem, offensivem Spielstil, umgesetzt von Burschen aus der Region, aus der eigenen Akademie. Die meist auch vor ihren ersten Einsätzen in der Kampfmannschaft bei den Juniors spielen. Jene empfingen am vergangenen Sonntag die Wiener Viktoria, es setzte eine bittere 1:3 – Niederlage.
Die Admira Juniors beenden am 15. November um 19:30 Uhr in der Südstadt den Herbst gegen das zweite Team aus Hütteldorf, am selben Tag trifft Österreichs U 21 in der EM-Quali um 18:00 Uhr in Ried auf den Kosovo. In der Südstadt spielt morgen Dienstag um 17:55 Uhr das ÖFB-Damen-Team gegen jenes aus Kasachstan, bis dato stehen zwei Siege gegen Nord-Mazedonien in der EM-Quali zu Buche. Dem A-Team genügt am kommenden Samstag in Wien (20:45 Uhr) gegen die selbe Nation bereits ein Punkt zur fixen EM-Qualifikation. Wie immer wird eine große Delegation der SF vor Ort sein, um Franco Fodas Burschen anzufeuern. Auch der ÖFB könnte in Sachen Marketing noch die eine oder andere zündende Idee bringen, im Sog eines erfolgreichen Teams sollte das auch relativ leicht möglich sein.
Forza Marketing! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
Kommentar schreiben