Zugegeben, natürlich wäre es den meisten Fans von Admira Wacker lieber, ihr Team in der Bundesliga spielen zu sehen. Aber auch Liga zwa hat ihre Reize, gibt es doch neue Plätze zu entdecken, außerdem kann man sich die Stunden rund um das Spiel schön gestalten. So geschehen am vergangenen Wochenende, als ich einen lieben Freund in Langau besuchte. Der ist zwar nicht aus Horn ist, aber Admiraner und Hornist. Horn liegt nicht an der Strecke des Reblausexpresses, dessen Bahnhofshäuschen nämlicher Freund als Wochenenddomizil nutzt. Sehr beschaulich, vor allem an so sonnigen und farbenfrohen Tagen.
Die Gegend bietet nicht nur nette Lokale wie etwa den Retzerlandhof (ich hatte ein herrliches Hirschschnitzel), sondern auch Kultur. Das Theater Westliches Weinviertel gab am Samstagabend den Klassiker „Pension Schöller“. Wer’s kennt, ein echter Knassiker, ein Brünner fongt dem nächsten, Jakob Schönner hat übrigens nicht mitgespient. Ja, einer der Akteure stellt einen Schauspieler mit L-N-Fehler dar. Tolles Ensemble, sehr schöne Vorstellung, sehr empfehlenswert. Der Schiedsrichter vom Sonntag hätte sich übrigens auch gut gemacht.
Der pfiff die Matinée auf einem für mich „new ground“ zum Start ins zweite Meisterschaftsdrittel für Admira Wacker an. Eine Uhrzeit, die nicht akzeptabel ist, 10.30 an einem Sonntagvormittag ist einfach unmöglich und hinderte den Einen oder die Andere daran, nach Horn zu fahren. Wie auch einige Akteure der Südstädter verhindert waren, mit Lukas Malicsek, Filip Ristanic, Leonardo Lukacevic und Angelo Gattermayer fielen wichtige Stützen aus. Dafür traf man mit Marco Hausjell und Sebastian Bauer auf ehemalige Spieler von Admira Wacker.
SV Horn - Admira Wacker 2:1 (1:1)
Torschütze:
36' Wilhelm Vorsager
Bauer machte in einer anfangs ausgeglichenen Partie von sich sprechen, als er Markus Krienzer mit dem Ellbogen auf der Nase traf. Trotz klar ersichtlichen Nasenblutens des Spielers wurde nicht einmal Freistoß gepfiffen, das hätte durchaus eine rote Karte bedeuten können. Der Referee war das ganze Spiel überfordert, traf oft falsche Entscheidungen. Krienzer musste übrigens in der Pause in der Kabine bleiben. Aus dem Spiel heraus kamen beide Teams kaum zu Chancen, somit mussten Standards dafür her. Willi Vorsager war mit dem 1:0-Führungstreffer in Minute 36 nach Eckball der 14. Torschütze seines Teams in der laufenden Saison. Die Freude der mitgereisten Fans, die mächtig Dampf machten, währte aber nur kurz. Ein korrekter Elfmeterpfiff führte zum Ausgleich, mit dem Spielstand 1:1 ging es in die Pause.
Nach Seitenwechsel präsentierte sich zunächst Horn etwas mutiger und offensiver, die besseren Möglichkeiten hatten aber die Gäste. Es ging hin und her, auch Horn hatte Möglichkeiten, alle wurden jedoch vergeben. Nach einem Dreifachwechsel in der 75. Minute machte Admira Wacker Druck, doch Treffer wollte keiner gelingen. In dieser Phase kam Horn nur noch zu Kontern, einer dieser wurde zwar mit einem sehenswerten Pass eingeleitet, verlief aber dann mit einem schlechten Stanglpass im Sand. Dachten alle im Stadion, außer der „Unparteiische“. Er entschied auf Elfmeter, den aber nur er gesehen hatte, kein Fan beider Teams, keiner der Spieler, auch der TV-Experte nicht.
Mit dieser glatten Fehlentscheidung stellte der Referee sich in den Mittelpunkt, beraubte die Südstädter um zumindest einen verdienten Punkt. Mamina Badji erhielt dann noch die rote Karte, als er sich gegen einen Schubser von einem Horner mit einem ebensolchen wehrte, davor war ein Elfmeterpfiff für Admira Wacker ausgeblieben. Dass der sonst so besonnene Trainer Roberto Pätzold für das Betreten des Rasens (!) nach dem Spiel auch noch rot sah, setzte dem Schauspiel die Krone auf. Trotzdem gratuliere ich als fairer Sportsmann dem SV Horn zu Sieg und Tabellenführung, zudem auch zum 100jährigen Jubiläum. Wir kommen gerne wieder, nicht nur wegen der köstlichen Käsleberkässemmel.
Mit 6 Punkten Rückstand geht es in die nächste Runde, den Auftakt zum Heimspiel-Triplepack macht am kommenden Samstag (14.30) die Partie gegen Dornbirn. Danach kommt RB Salzburg (19.10., 20.30) in die Südstadt, in derselben Woche steht am Sonntag (12.30) die nächste Matinée gegen den ehemaligen Bezirksrivalen FAC auf dem Programm. Keinem dieser Spiele beiwohnen können wird unser lieber Franzi, der in der Vorwoche schwer erkrankte und nun um seine Gesundheit kämpft. Ihm wurden im Stadion nicht nur Sprechchöre, sondern auch ein Transparent gewidmet.
Auf geht’s Franzi, kämpfen und siegen!
Forza Franzi! Forza Matinée ! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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