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NÖ-Schneckenrennen

Kaum ein anderer Verein kann Rückschläge so gut wegstecken wie Admira Wacker. Legendär sind Spiele um den Klassenerhalt in der letzten Runde, einmal mit Punktabzug und sehr oft auch Kämpfe um die Lizenz. Diese wurde in der Vorwoche zum fünften Mal in Serie in erster Instanz erteilt. Dafür gebührt sowohl Geldgeber Flyeralarm, allen weiteren Unterstützern sowie dem kompetenten Team der Geschäftsführung Dank. Das trifft nicht auf die Violetten zu, ihnen wurde die Lizenz im ersten Anlauf verweigert. Bis zum Mittwoch haben sie noch Zeit, eine kolportierte Summe von 6-7 Millionen Euro aufzutreiben (bzw. Bankgarantien in dieser Höhe). Aber auch ohne dieses Kunststück könnten sie der Liga erhalten bleiben, allerdings im Rahmen eines Insolvenzverfahrens mit strengen Regeln.

 

Doch diese Kolumne legt den Fokus auf das Geschehen in der Südstadt. Dort traf die Heimelf am Samstag auf Hartberg. 22% ihrer Treffer erzielten die Schwarz-weiß-roten in der Startviertelstunde, diesmal vergab Andrew Wooten in der 6. Minute eine Topchance. Nach 20 Minuten scheiterte Sebastian Bauer per Kopf an Swete. Nachdem die Steirer eine Dreifachchance ebenfalls vergaben, gingen die Teams torlos in die Pause. Auch in Durchgang zwei starteten die Gastgeber stark, deutlich engagierter als vor dem Seitenwechsel. In der 56. Minute war es wieder Wooten, der nach großartiger Vorarbeit von Dominik Starkl am Hartberger Schlussmann scheiterte. Wie im ganzen Spiel dominierte Admira Wacker, im Sechzehner agierte Damir Buric‘ Elf allerdings nicht entschlossen genug.

Wappen Admira Wacker
Logo SV Ried

Admira Wacker -TSV Hartberg 0:1 (0:0)

 


Das tat Lukas Malicsek in der 66. Minute sehr wohl, sein Klärungsversuch als letzter Mann per Tackling prallte aber unglücklich auf seinen Gegner und wurde für diesen zur Vorlage. Im Liegen berührte Malicsek den Hartberger, der dadurch zu Fall kam. Aus meiner Sicht eine korrekte Entscheidung, die rote Karte zu zücken. Wie man dem Schiedsrichter insgesamt eine gute Leistung attestieren kann, auch das sollte einmal gesagt werden. In der Folge hielten sich die Südstädter in Unterzahl durchaus gut, der Fokus lag aber logischerweise auf der Defensive. Das änderte sich erst nach dem Tor zum 0:1-Rückstand in der 80. Minute. Das fiel aus einem Mix von Unaufmerksamkeit der Heimischen und Glück für die  Steirer. Bei einem Outeinwurf wurde auf Tadic vergessen, dessen Abgabe prallte von einem Admiraner glücklich zu Chabbi, der allerdings auch völlig frei stand und keine Mühe hatte, einzuschießen.

 

Wie so oft in diesem Play-Off, eigentlich im ganzen Frühjahr, war das Schema auch in diesem Spiel dasselbe. Admira Wacker bemüht, durchaus gut im Spiel, mit Möglichkeiten, die aber allesamt vergeben wurden. Der Gegner mit überschaubar wenigen Chancen, jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, einen Fehler zum Siegtreffer zu nutzen. Wenn man ehrlich ist, dann hätten die Südstädter ohne den Fehler von SKN-Goalie Riegler im Play-Off noch keinen Treffer erzielt. Und auch nur auf Grund dieses Tores und des Sieges haben sie noch Chancen auf den Klassenerhalt. Im Schneckenrennen der beiden NÖ-Klubs, die punktegleich am Tabellenende liegen. Der SKN allerdings mit dem Vorteil, am Ende durch die Abrundung bei der Punktehalbierung vorgereiht zu werden.

Danke Heinz für deine tollen Fotos, wie immer gibt es mehr davon auf seiner Flickr-Seite!

Alle anderen Gegner scheinen derzeit schon außer Reichweite – Hartberg mit 10, die Violetten mit 8 Punkten Vorsprung, aber auch Ried mit 5 und Altach mit 4. Die Vorarlberger sind am Dienstag (20.4., 18:30 Uhr) auswärts der nächste Kontrahent von Admira Wacker. Danach folgen am Samstag (17:00 Uhr) daheim und am Dienstag darauf auswärts das Doppel gegen die in Bedrängnis geratenen Favoritner. Es ist bis dato ein sehr rückschlagreiches Play-Off für die Südstädter, die jedoch wie ihre Fans im NÖ-Schneckenrennen ihren Glauben an den Klassenerhalt nicht verlieren dürfen und werden.

 

Forza NÖ-Schneckenrennen! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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