Ich beginne mit den guten Nachrichten. Erstens: Joseph Ganda geht es nach dem brutalen Foul (nein, es war kein Zusammenstoß, sondern ein klares Rot-Foul und Elfmeter) soweit gut, er ist nach einer schweren Gehirnerschütterung stabil. Alles Gute an ihn von meiner Seite! Das hätte ohne das schnelle Eingreifen seiner Kollegen viel schlimmer ausgehen können – auch ihnen sei Dank! Zweitens: Klaus Schmidt, der hoch anständige Trainer Hartbergs, wurde in der Südstadt von den Fans gebührend empfangen. Drittens: Thomas Ebner verlängerte seinen Vertrag bis 2024. Der „Terrier“ absolvierte seit 2002, als er 10-jährig vom 1. SV Wiener Neudorf in die Südstadt wechselte, unterbrochen durch 3 Jahre in Wien, 214 Spiele für Admira Wacker, erzielte dabei 5 Tore und steuerte 14 Assists bei. Seine 46 gelben Karten sprechen für seine Kämpfernatur.
Admira Wacker - Hartberg 1:3 (0:2)
Torschütze:
90'+2 Marlon Mustapha
Alles andere ist primär, um mit Hans Krankl zu sprechen. Denn wie zwEI zu EIns ergibt auch drEI zu EIns drEI (Punkte). Ohne die beiden verletzten Stützen Roman Kerschbaum und Sebastian Bauer sowie Onurhan Babuscu legten die Hausherren gegen Hartberg so los wie eine Woche davor auswärts. Doch außer einer guten Chance für Stefano Surdanovic schaute aus dieser viertelstündigen Druckphase zu Beginn der Partie nichts heraus. Dann plötzlich kamen die Gäste auf, setzten sich fest und gingen in Minute 23 nach einem Eckball in Führung. Dem nicht genug, passierte ausgerechnet Routinier Matthias Ostrzolek 10 Minuten später ein schwerer Fehler, er legte das 0:2 praktisch auf. Dass mit Heil der Torschütze zum Führungtreffer nicht schon davor mit der roten Karte vom Platz gestellt wurde, erschließt sich mir nach dessen brutalem Foul an Zwierschitz bis jetzt nicht.
Stephan Zwierschitz selbst sah für zwei Fouls zweimal den gelben Karton, beim ersten war dies sehr hart, beim zweiten klar. Der Rechtsverteidiger verstand wie so viele in der Südstadt die Welt nicht mehr. Aber es sollte noch viel dicker kommen. Immerhin konnte das Ergebnis bis zur Pause gehalten werden, Andi Herzog baute seine Elf an drei Positionen um. Doch auch das nutzte nichts, offensiv bekam sein Team wenig zu Stande. Fokus auf die 58. Minute: Joseph Ganda erwischt eine Flanke von Philipp Schmiedl per Kopf und wird von einem Hartberger ebenfalls per Kopf zu Boden gestreckt. Wie man in dieser Situation keine rote Karte, keinen Elfmeter pfeifen kann? Ich weiß es nicht. Wer weiß, wie sich die Partie mit einem möglichen Anschlusstreffer und numerischer Parität entwickelt hätte? Als ob es nicht schon genug gewesen wäre, anerkannte der unterirdisch agierende Referee einen Treffer von Paintsil, der klar ersichtlich Andi Leitner samt Ball ins Tor drückte. Und das sogar nach VAR-Check!
Danke lieber Heinz für deine Fotos vom Spieltag!
Das tat umso mehr weh, als Marlon Mustapha dann in der Nachspielzeit zumindest den Ehrentreffer für sein Team nach schöner Vorarbeit Angelo Gattermayers erzielen konnte. Denn wäre die Partie 1:2 ausgegangen, hätte es ein Remis im direkten Duell gegeben, so hat im Vergleich der einzigen beiden Teams ohne Abrunde-Sternderl in diesem Playoff Hartberg die Nase vorne, da nutzt die bessere Tordifferenz gar nichts. Alles in allem ein gebrauchter Tag für die Südstädter, die trotz allen Unmuts über einige falsche Schiri-Entscheidungen aber die Hauptschuld an der Niederlage zu verantworten haben. War es in Hartberg vor einer Woche noch eine Halbzeit sehr guten Fußballs, auf den in Durchgang zwei völlig vergessen wurde, so waren es diesmal nur 15 Minuten der Überlegenheit.
Durch den Sieg des LASK gegen Altach blieb der Vorsprung der Südstädter auf die Vorarlberger mit 4 Punkten stabil, Hartberg pirschte sich aber wieder auf 2 Zähler Rückstand heran, Wattens überholte Admira Wacker mit einem Sieg gegen die SV Ried. Dort geht es für Andi Herzogs Elf bereits am Dienstag (18.30) ohne Roman Kerschbaum, Joseph Ganda und Stephan Zwierschitz (gesperrt) weiter. Offensichtlich liegt den Schwarz-Weiß-Roten recht viel daran, dass die Spannung im Playoff bestehen bleibt. Völlig ohne Spannung ist die Meisterschaft in der RLO, trotzdem schmerzte auch die deutliche 0:3 – Klatsche der Admira Juniors gegen TWL Elektra im Nachtragsspiel.
Am Sonntag gegen die Wiener Viktoria gelang ihnen ein wahres Husarenstück: Ein 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand. Es bleibt zu hoffen, dass die „Erste“ schnellstens wieder in die Erfolgsspur findet, auch wenn es auf Kosten der Spannung sein sollte. Darauf können die Fans nämlich getrost verzichten. Wenn jedoch jemand das aushält, dann die „Unabsteigbaren“ aus der Südstadt! Wobei ich persönlich auf diese Art der Spannung hätte verzichten können. Auf Grund einer Covid-Infektion musste ich mir das Spiel daheim (!) in der Südstadt (!) im TV (!) ansehen. Vielen Dank an dieser Stelle an Herrn P. für das großartige Match-Pack.
Forza Spannung! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Teile ihn gerne mit deinen Freunden und Follower in den sozialen Medien! Wir freuen uns darüber, nutze einfach die Buttons unterhalb!
Kommentar schreiben