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Reiselust

Wie die geneigte Leserschaft weiß, bemühe ich mich immer, einen Bogen vom letzten zum aktuellen Artikel zu schlagen. Der ist diesmal regelrecht ‚aufg’legt‘: Admira Wacker erzielte zuletzt mit insgesamt 9 Eigenbau – Spielern gegen Sturm Graz ein 0:0.

 

Genau das war auch das Resultat des ersten Länderspiels in der Geschichte des Fußballs. Am 30. November 1872 sahen "Menschenscharen" beim Aufeinandertreffen der Auswahlen von Schottland und England keine Tore. Gespielt wurde die Partie auf dem West of Scotland Cricket Ground at Hamilton Cresent. Heute werden dort nur mehr Cricket-Spiele ausgetragen. Der Platz liegt in Partick, mittlerweile eingemeindet in Glasgow. Im selben Ortsteil beheimatet ist Drittligist Partick Thistle. Von diesem Klub ist einer der schottischen "Admira Wacker-Tartan-Army Biedermannsdorf" von Kindesbeinen an Fan.

Foto: gottfriedfuchs.blogspot.com
Foto: gottfriedfuchs.blogspot.com

Mit ihm habe ich mir schon längst einmal ausgemacht, bei Gelegenheit seine Heimat zu besuchen. Eine solche wäre das Länderspiel Österreichs am vergangenen Donnerstag gewesen, leider kam das nicht zustande. Gerne hätte ich mir die Stadt angesehen, das eine oder andere Glas Scotch getrunken und die Stadien der Hauptstadtklubs besucht.

 

Neben dem Firhill, wo Partick Thistle spielt, den Celtic Park und die Heimstätte der Rangers, Ibrox. Dort kickte Gordon Smith, den es nach weiteren Engagements bei Brighton, Manchester City und Oldham in die Südstadt verschlug. In der Saison 1986/87 spielte er 28 Mal für Admira Wacker auf und erzielte 3 Tore. Er durchlief alle Nachwuchsauswahlen bis zur U23, schaffte es aber nicht bis ins Nationalteam Schottlands, das seine Heimspiele im Hampden Park austrägt.

Der Verband erwarb die Spielstätte im Vorjahr von Viertligist Queen’s Park. Dort sorgte Sasa Kalajdzic für Furore. Nach einer viel zu verhaltenen ersten Halbzeit verstärkte Österreich in der zweiten die Offensivbemühungen. "Der Lange" staubte nach einem kurz abgewehrten Grillitsch-Schuss zur Führung ab. Ein Tormannfehler (Schlager blieb bei einer hohen Flanke stehen anstatt heraus zu kommen) bescherte den Schotten den Ausgleich. Doch der neue Held der Nation erzielte per Kopf das 1:2. Leider schaffte es das Team nicht, den Sieg nach Hause zu bringen. Wieder nach hoher Flanke erzielte McGinn per spektakulärem Fallrückzieher den Ausgleich. Diesmal funktionierte die Abseitsfalle der Österreicher nicht. Wie so einiges im Spiel – von Beginn an zu wenig Dynamik und Kreativität, letztlich war die Punkteteilung vom Spiel her verdient. Kalajdzic‘ dritter Treffer wurde zu Unrecht aberkannt, wie auch ein klarer Elfmeter für Schottland nicht gepfiffen wurde.

Flagge Schottland
Logo österreichische Nationalmannschaft

Schottland - Österreich 2:2 (0:0)

 

Torschütze:

55', 80' Kalajdzic


Nach dem Auftaktspiel reiste die ÖFB-Auswahl wieder in die Heimat, wo am Sonntag das Match gegen die Färöer ausgetragen wurde. Da setzte sich das schlechte Defensivverhalten vom Schottland-Spiel fort. Der peinliche Rückstand wurde allerdings irregulär erzielt, Torschütze Nattestad hatte sich aufgestützt. Aber einen so schwachen Gegner darf man nie und nimmer in so viele gefährliche Situationen gelangen lassen. Bis zur Pause bügelte das Team mit drei Toren zumindest ein wenig aus. Aleks Dragovic, Christoph Baumgartner und Sasa Kalajdzic drehten die Partie. Statt sich Durchgang zwei anzusehen, hätte man sich auch durchaus schon zu Bett legen können, da war nichts sehenswertes und zählbares mehr dabei. Zu umständlich, zu fehleranfällig und wenn doch hin und wieder in gefährlicher Position, dann war das ÖFB-Team nicht zielsicher genug.

Logo österreichische Nationalmannschaft
Flagge Färöer

 Österreich -Färöer 3:1 (3:1)

 

Torschützen:

30' Dragovic, 37' Baumgartner, 44' Kalajdzic

 


Vielleicht ist es im Oktober möglich, zum Auswärtsspiel zu reisen. Wie es schon einige Südstadt Fanatics getan haben, in Kombination mit dem 3 Tage später stattfindenden Match in Dänemark. Das Heimspiel gegen "Danish Dynamite" steht am kommenden Mittwoch (20:45) auf dem Programm. Auf dem Weg ins A-Team ist Morten Hjulmand, der bei Lecce Stammspieler ist. Dorthin würde mich die Reiselust auch ziehen, eine wunderbare Destination mit der Möglichkeit einem Ex-Admiraner auf die Beine zu sehen. Doch wann solche Reisen wieder möglich sein werden, steht derzeit in den Sternen.

 

Wie auch der Ausgang des Unteren Play-Offs, das diese Woche gestartet wird. Normalerweise würde sich am Samstag ein Fanbus aus der Südstadt in Richtung St. Pölten in Bewegung setzen, doch aus bekanntem Grund: Fehlanzeige. Ebenfalls nicht vor Ort sein wird Felix Magath. Es wurde offiziell bekannt gegeben, was ohnehin schon die Spatzen von den Dächern zwitscherten, nämlich das Ende seiner Ära in der Südstadt. Auch wenn es keine sehr rühmliche Zeit war, wünsche ich ihm alles Gute für seine weitere Reise.

 

Forza Reiselust! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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