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Respekt und Perspektive

Zuletzt beschäftigte ich mich damit, ob etwas keine Micky Maus – Aufgabe ist. Davon gibt es auf internationalem Parkett definitiv keine für österreichische Klubs. Dass Salzburg als Favorit gegen Genk gewinnen würde, konnte man noch annehmen, wohl aber nicht in dieser Dimension. Auch wenn die Mozartstädter einen deutlich niedrigeren Mannschaftsmarktwert aufweisen als die Belgier. Der einzige Favorit in dieser Hinsicht war der LASK gegen Rosenborg – und wurde dieser Rolle auch gerecht. Zwei Siege im Europacup wären schon toll gewesen für uns "Ösis", doch am Donnerstag geschah noch ein Fußballwunder.

 

Wenn ein Team wie die große Borussia Mönchengladbach (Marktwert 257 Mio €)  gegen den kleinen WAC (MW 11,6 Mio €) daheim antritt, ist eigentlich nur die Höhe des Sieges fraglich. Doch als ich das TV-Gerät einschaltete, traute ich meinen Augen nicht, denn der WAC führte mit 1:0. Und spielte beeindruckend, zerlegte den deutschen Bundesligisten schließlich mit 4:0. Da läuteten in Wolfsberg die Kirchenglocken eine Viertelstunde lang! Insgesamt eine höchst erfreuliche Woche für Österreichs Fußball, alle drei Sieger haben meinen höchsten Respekt. Nicht nur für die Ergebnisse, sondern auch für die sehr gute Arbeit, die sie dorthin führte. 

 

Auch wenn ein finanzieller Vergleich aufgrund der oben beschriebenen Ereignisse etwas fehl am Platz scheint, möchte ich zumindest den theoretischen Versuch unternehmen. Nämlich in Bezug zu Admira Wacker: Viele Fans meinten, dass an Stelle des LASK oder des WAC auch die Südstädter stehen könnten. So manch ergraute Anhänger erinnert sich noch an die glorreichen 80er und 90er Jahre zurück, als ähnliche Erfolge in Europa eingefahren wurden. Doch wie sieht das heute aus? Aktuell am Tabellenende, unter anderem wegen des jährlichen Aderlasses der besten Kicker. Diesen gilt es in Zukunft zu verhindern, auch wenn das natürlich sehr, sehr schwierig sein wird. Wenn jedoch Spieler die Südstadt verlassen, sollte die Kasse so klingeln wie im heurigen Sommer. 

 

Salzburg ist im finanziellen Vergleich für alle Klubs im Land unerreichbar. Aber aus Sicht von Admira Wacker zahlen nur wenige Klubs Gehälter im etwa gleichen Bereich. Der LASK ungefähr doppelt so viel, sogar der WAC ca. 50% mehr als die Südstädter. Damit fällt es leichter, Spieler zu halten und mit mittel- bis langfristigeren Plänen den Burschen auch eine vernünftige Perspektive zu bieten als etwa den Abstiegskampf. Der fand am vergangenen Samstag in der Südstadt gegen einen Klub, der sich im etwa gleichen finanziellen Bereich befindet, statt. Nämlich gegen den SKN, zwei weitere vom finanziellen Rahmen vergleichbare Vereine in Österreich sind Hartberg und Wattens.

 

Letzter gegen Vorletzter, die beiden Teams mit den wenigsten erzielten und meisten erhaltenen Treffern, zuletzt mit 0:5 und 0:6 unter die Räder gekommen. Es war beim Duell der Trainer Klaus gegen Alex Schmidt angerichtet zur Nervenschlacht, all zu hohes Niveau durfte nicht erwartet werden. Auch auf Grund von 7 Ausfällen der Heimelf. Doch mit Heimkehrer Kolja Pusch schaffte es einer der zuletzt Ausgefallenen in die Startelf. Er sorgte in Minute 23 für die Führung seines Teams. Das von Beginn an zeigte, wer besser Fußball spielen kann. Klare Dominanz, schöne Spielzüge und nach langer Zeit endlich wieder so richtig gut gespielt. Doch das nutzt leider gar nix, wenn man in Halbzeit zwei ebenso viele Top- Kontermöglichkeiten auslässt und die letzten 15-20 Minuten um ein Gegentor "bettelt". Das prompt folgte, ausgerechnet durch den früher in der Südstadt tätigen "Chancentod" Ouedraogo.

 

Ein Stich ins Herz, den er aber nicht bejubelte, der Bursche hat halt einfach guten Charakter. Auf seinen Treffer hätte bei Admira Wacker trotzdem jeder verzichten können. Was bleibt, ist die gute Leistung, auf der man – ja, ein abgedroschener Satz - aufbauen kann. Am besten gleich morgen Dienstag (19:00 Uhr) im Cup in Ebreichsdorf. Weiters ein tolles BL-Debüt des erst 18-jährigen "Mo" Saracevic, der so oft gefoult wurde, dass der wieder schwache Schiri rot zeigen hätte müssen. Der Ausgleich brachte auch Klaus Schmidt um seine tadellose Startbilanz von zuvor zwei Siegen mit Altach und Mattersburg. Aber er bleibt im 10. Heimspiel als Trainer ungeschlagen. Das Ergebnis spiegelt den Verlauf der Partie nicht wider, gibt aber Hoffnung auf gute Perspektiven des Teams für die weitere Verlauf Saison.

Admira Wacker - St. Pölten 1:1 (1:0)

 

Torschütze:

23' Kolja Pusch


In deren Verlauf auch wieder jene Abordnung der Südstadt Fanatics live dabei sein wird, die am Spieltag die schon lange geplante Hochzeit einer (und eines) der ihren  in der Steiermark feierten. Gerne hätte man ihnen einen Sieg zur Feier des Tages vergönnt. Den wird Klaus Schmidt‘ s Truppe hoffentlich am Dienstag in Ebreichsdorf einfahren, Kurzentschlossene können sich noch für die Fanfahrt anmelden. Ebenso wie für jene nach Graz am kommenden Sonntag, wo es um 14:30 Uhr gegen Sturm geht.

 

Mit dem selben Ergebnis wie dem der "Ersten" endete die Partie der Admira Juniors am vergangenen Freitag gegen das Team Wiener Linien. Ein nicht unglücklicher Punkt aus einem eher schwachen Spiel. Um wieder anschreiben zu können, wird es für die Partie am kommenden Freitag in Dornbach (19:30 Uhr) einer deutlichen Steigerung bedürfen.

 

Forza Respekt und Perspektive! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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