Sportler haben meist vom Start weg den Sieg als Ziel vor Augen. Auf dem Weg zum Ziel heißt es durchzuhalten und Rückschläge in Stärke umzuwandeln. Wie ich zuletzt betreff Admira Wacker schrieb, wird das thematisch auch von den Fans besungen – "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber uns’re Wacker nicht" – wie der Originaltext lautet. "Doch Admira Wacker nicht" war eine Abwandlung meinerseits, um dem Vereinsnamen gerecht zu werden. "Jetzt geht’s los" ist ein ebenso gebräuchlicher Schlachtruf, der in vielen Stadien oft zu hören war und ist.
Das traf auf die österreichische Damen-Nationalelf am vergangenen Dienstag zu – der Start zur EM-Qualifikation ging in der Südstadt über die Bühne. Nordmazedonien wurde mit einer überzeugenden Leistung 3:0 geschlagen. Am Tag darauf gab der vielleicht beste Schifahrer aller Zeiten offiziell sein Karriereende bekannt. Sagenhafte 67mal kam Marcel Hirscher als Sieger bei Weltcuprennen ins Ziel, dazu holte er 9 goldene Medaillen bei WM und Olympia, gesamt 17. 12 kleine und 8 große Weltcupkugeln komplettieren die Sammlung des Ausnahmekönners, der sich nun neuen Zielen widmen wird. Seine Beweggründe kann ich absolut nachvollziehen.
Um in zumindest ähnliche Sphären aufzusteigen, müssen die Burschen des österreichischen ÖFB-U 21- Teams noch viel und hart arbeiten. Mit Admira Wackers Neuzugang Leonardo Lukacevic tat einer von ihnen aber schon gewaltige Schritte in sehr kurzer Zeit. Vor 4 Monaten noch in der Regionalliga in Grödig tätig, absolvierte er nach seinem Bundesliga-Debüt am Donnerstag sein erstes Auswahlspiel: Beim 3:1-Sieg in Andorra zum Beginn der U21- EM-Quali stand er in der Start- Elf. Heute Montag fand das zweite Spiel in Albanien statt, wo sich das U21 Team ganz klar mit 4:0 durchsetzen konnte. Morten Hjulmand war am Freitag mit Dänemarks U21 gegen Ungarn im Einsatz, am Dienstag noch einmal zum Start der EM-Quali gegen Rumänien.
Beide fehlten daher am Freitag beim Testmatch der Südstädter gegen Amstetten. Weiters fielen die verletzten Bjarne Thoelke, Jonathan Scherzer, Emanuel Aiwu, Sebastian Bauer, der erkrankte Willi Vorsager und der angeschlagene Boris Cmiljanic aus. Ansonsten war der gesamte Kader inklusive einiger Juniors im Einsatz. Das Spiel endete mit einem 3:0-Sieg der Südstädter, der bereits nach 21 Minuten feststand. Mann des Spieles war Seth Paintsil, der einen Treffer erzielte und die beiden anderen von Sinan Bakis und Marco Kadlec vorbereitete.
Admira Wacker - SKU Amstetten 3:0 (3:0)
Torschützem:
Seth Paintsil
Sinan Bakis
Marco Kadlec
Transfernews
Bis zum letzten Transfertag tat sich bei Admira Wacker einiges, mit dem Highlight am deadline day: Während bereits zu Saisonende klar war, dass Manuel Kuttin, Kolja Pusch und Stephan Zwierschitz den Verein verlassen, gingen die Transfers von Pyry Soiri, Marin Jakolis, Pippo Schmidt und Sasa Kalajdzic erst später über die Bühne. Die drei Letztgenannten spülten insgesamt 4,5 Millionen Euro in die Vereinskasse. Teile davon wurden in die Neuverpflichtungen investiert, wobei das aber ausschließlich die Gehälter und keine Ablösesummen betrifft.
Die Engagements von Roman Kerschbaum, Fabian Menig und Christoph Haas wurden relativ früh getätigt, der oben genannte Lukacevic war eigentlich für die Admira Juniors geplant. Ebenso wie ÖFB-U19-Teamspieler Muhammed-Cham Saracevic, der wie Boris Cmiljanic und Jimmy Hoffer zur Belebung der Offensive geholt wurde. Mit Markus Lackner kam ein Herzblut-Admiraner leihweise zurück in die Südstadt, ehe es wie erwähnt am 2. September noch so richtig rund ging. Über die Rückholung von Kolja Pusch freuten sich die Fans ebenso wie über den Wechsel des Trainerteams. Reiner Geyer und Vincent Novak ist zu danken, weil sie das Ziel Klassenerhalt im Frühjahr mit ihrem Team geschafft haben. Aber die Erfolglosigkeit in der aktuellen Saison motivierte die Vereinsführung dazu, die Beiden freizustellen.
Das neue Trainerteam
Nun haben Klaus Schmidt und Joachim Standfest zusammen mit Michi Horvath die Aufgabe, aus dem mittlerweile konkurrenzfähigen Kader ein schlagkräftiges Team zu formen. Ich persönlich hoffe, dass ab jetzt wieder offensiver und mutiger gespielt wird! Die Ansage von Schmidt, dass er ein Feuer entfachen möchte, das nächste Woche den Himmel zum Brennen bringen soll, gefällt mir jedenfalls sehr gut. Leicht wird es aber nicht, denn etliche Spieler sind erst spät zum Team gestoßen, es wird deshalb und auch auf Grund der Negativerlebnisse vermutlich noch etwas dauern, bis es wieder Erfolge zu feiern geben wird. Primäres Ziel ist jedenfalls der Klassenerhalt.
Das Ziel jedes Spielers ist es, einmal für das Nationalteam zu spielen. Derzeit ist das als Admiraner unrealistisch – weil talentierte Spieler mit dem Potential fürs A-Team bereits vorher transferiert werden. So wie in den Fällen von Marcel Sabitzer und Stefan Posch, die es bereits dorthin geschafft haben. Das hoffen natürlich auch Kalajdzic und Schmidt- die wie erwähnt, die Südstadt im Sommer verließen- und auch Lukacevic.
Die aktuelle Elf von Franco Foda besiegte am vergangenen Freitag Lettland in Salzburg klar 6:0. Mit einer überzeugenden Leistung – das Team ließ niemals nach und permanent erkennen, dass es das Ziel EM mit aller Macht erreichen möchte. Die Chancen darauf stiegen nach dem schlechten Start in die Quali mit dem Punktverlust Israels (1:1 daheim gegen Nordmazedonien) und der 0:2-Niederlage Polens in Slowenien. Heute Montag (nach Veröffentlichung der Kurvenlage) tritt das ÖFB-Team in Polen an.
Ebenfalls schlecht gestartet waren die Admira Juniors in diese Saison. Mit nur einem Sieg aus den ersten 5 Spielen befinden sich Csaba Szantos Burschen ebenso im Abstiegskampf wie die "Erste". Am Sonntag empfing man in der Südstadt RLO-Meister Ebreichsdorf, Cup-Gegner der Kampfmannschaft in zwei Wochen. Danke starker Leistung und dem Ausgleich erst in der vorletzten Minute holten die Juniors mit einem 2:2 verdient einen Punkt. Auch Christian Bruckner von brucki.blogspot.com besuchte das Spiel am Leichtathletikplatz und verfasste einen spannenden Artikel dazu, inklusive Hintergrundinformationen über die Namensgeberin Herma Bauma. Daran möchten sie am kommenden Freitag (13. 9. 2019, 19:00 Uhr) in Bruck anschließen. Zwei Tage später geht's zum Start der Ära Schmidt nach Wien 14, mit dem Ziel dort Feuer zu sehen und etwas mitzunehmen.
Forza Start und Ziel! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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