Von Glück spricht man oft, jeder möchte es haben, Pech natürlich nicht. Glück definiert sich als das Zusammentreffen besonders günstiger Umstände, mitunter können es Zufälle sein, Fügungen des Schicksals. Man sagt, das Glück ist blind, launisch, schicksalshaft. Das mag im Glücksspiel zutreffen, im Sport nur zu einem weit geringeren Anteil. Weil sich die dort Beteiligten das Glück auch erarbeiten können, man spricht vom Glück des Tüchtigen. Andererseits können das auch die Kontrahenten, im Profisport wird weitestgehend seriös und ernsthaft gearbeitet. Trotzdem spielen oft kleine schicksalshafte Ereignisse eine Rolle, ob man Glück oder Pech hat.
Der Ausdruck Pech kommt von den mittelalterlichen Abwehranlagen der Burgen, als aus Luken heißes Pech auf die Feinde gegossen wurde- die hatten dann einfach Pech. Pechvögel waren wiederum jene gefiederten Tiere, die zur etwa selben Zeit am Pech kleben blieben, das Menschen an Bäume gestrichen hatten. Ist es nun aber Pech, aktuell in der Ukraine zu leben und einem Aggressor ausgesetzt zu sein? Und Glück, etwa in Österreich zu leben, wo eine schon sehr, sehr lange Phase des Friedens herrscht? Schwer zu beantworten, jedenfalls sehe ich es als Pflicht der in dem Fall glücklicheren Menschen an, jene zu unterstützen, die es sehr schwer haben. Sei es mit einer Spende zur humanitären Hilfe oder auch nur mentaler Unterstützung.
Die kommt derzeit von allen Seiten, die meisten Menschen sind mit dem Volk der Ukraine solidarisch und wünschen sich Frieden. Wie auch die Spieler von Altach und Admira Wacker, die das vor dem Ankick am vergangenen Samstag mit Tafeln, auf denen in verschiedenen Sprachen „Friede“ zu lesen war, zum Ausdruck brachten.
Altach - Admira Wacker 0:2 (0:1)
Torschützen:
8' Kerschbaum
49' Mustapha
Den besseren Start ins Spiel erwischten die Südstädter, die sich das Glück erarbeiten wollten. Sie schnürten die Vorarlberger in ihrer Hälfte ein, kreierten zahlreiche Chancen, vergaben sie aber wie so oft allesamt. Der VAR musste eingreifen, als es Elfmeteralarm im Altacher Strafraum gab. Roman Kerschbaum versuchte sein Glück, der Tormann wehrte ab, doch für ihn unglücklicherweise genau vor die Beine des Schützen, der mit links den Nachschuss zur Führung seines Teams verwertete. Somit stand das 18. Spiel der Südstädter gegen Altach zu Buche, in dem sie zumindest einmal trafen.
Admira Wacker blieb weiter am Drücker, traf aber weiter nicht aus dem Spiel heraus – das hätte sich beim ersten ernst zu nehmenden Angriff Altachs beinahe gerächt. Andi Leitner griff bei einer Flanke daneben, die drei Verteidiger waren ebenfalls indisponiert, Nuhiu schob zum Ausgleich ein. Doch der Referee hatte bereits abgepfiffen, der VAR wurde nicht eingeschalten. Ich hatte weder Abseits noch ein Foul erkennen können, eigentlich war der Treffer regulär. Hier ist gut ersichtlich, wie einem buchstäblich das Pech an den Schuhen klebt, wenn es wie bei Altach schon eine sehr lange erfolglose Serie gibt. Aktuell stehen bereits 9 Spiele ohne Punkt, mit nur einem erzielten Treffer zu Buche. Als besonderer Pechvogel erwies sich an diesem Tag Nuhiu, der einen Elfmeter so schlecht schoss, dass Andi Leitner ihn abwehren konnte. Doch warum Kerschbaum den Gegner am Leiberl hielt, verstehe ich bis jetzt nicht.
So ging es mit der knappen, nicht unglücklichen Führung für das Auswärtsteam in die Pause. Nach Wiederanpfiff erwischten die Gäste erneut den besseren Start. Der sehr starke Stefano Surdanovic schickte Marlon Mustapha auf die Reise, dieser vernaschte zwei Verteidiger und hob den Ball zur 2:0-Führung über den Tormann. Das war alles andere als ein Glücksschuss und die Glückwünsche seiner Kollegen waren ihm nach diesem Traumtor sicher. Zu Altachs Pechsträhne passte leider die Verletzung des Verteidigers, der klären wollte und ausgewechselt werden musste. Des einen Glück, des anderen Pech – wie erwähnt können kleine Zufälle im Sport entscheidend sein. Etwa wenn ein Ball von der Stange ins statt weg vom Tor prallt. Jener von Monschein ging einfach nur an die Stange, doch da war die Partie längst entschieden. Das Glücksgefühl des ersten Sieges seit 2. Oktober darf das Team nun genießen. Fortuna stand auf der Seite von Admira Wacker, das nun bereits 8 der 15 Spiele in Altach gewonnen hat. Vielleicht war auch der eine oder andere Glücksbringer daran beteiligt…
Vor der Punkteteilung hat sich Andi Herzogs Team 7 Zähler Vorsprung erarbeitet, zum Start des Playoffs wären es immerhin noch 4. Doch eine Runde des Grunddurchgangs wird noch gespielt, da tritt Altach in Salzburg an und die Südstädter empfangen am kommenden Sonntag (17:00 Uhr) die Veilchen. Gegen die steht in den letzten 5 Heimspielen nur ein Punkt zu Buche, der letzte Heimsieg datiert vom Februar 2018. Höchste Zeit jedenfalls, wieder einmal anzuschreiben. Wenn nötig auch mit mehr Glück als Verstand oder Können. Doch auch wenn jeder seines Glückes Schmied ist, so ist ebenso bekannt, dass das Glück a Vogerl ist.
Forza Glück und Pech! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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