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Unser Herz ist schwarz und weiß

Von Zeit zu Zeit wird die Südstadt von anderen Teams und nicht von Admira Wacker bespielt. Ich weiß, dass einige Fans der Meinung sind, dass ausschließlich der Heimverein hier kicken sollte. Doch ich denke, es ist gerade bei einem Klub mit chronischem Zuschauerproblem gut, anderes Publikum in die Südstadt zu holen – vielleicht kommt ja der Eine oder die Andere zu einem Spiel der Schwarz-weiß-roten. Das letzte Gastspiel barg etwas Ironie, denn der Cup-Bezwinger der Hausherren, nämlich Ebreichsdorf, empfing in diesem Bewerb in der Südstadt Salzburg (0:5). Trotzdem ein sympathischer Verein, zu dem es wie zu allen Klubs in der Region gute Kontakte geben sollte. Das Scheitern im Cup hat sich Admira Wacker ausschließlich selbst zuzuschreiben. Das nächste Gastspiel werden wie schon öfters wieder die Damen des ÖFB-Teams geben – am 12. 11. um 17.55 in der EM-Quali gegen Kasachstan.

 

Auch wieder eine Möglichkeit, eine andere Fanschicht vom Charme der Südstadt zu überzeugen. Das Zuschauerverhalten ist aktuell Gegenstand einer Studie der FH Wr. Neustadt: Wer kommt warum zum Spiel bzw. nicht? Wo liegen die Gründe für den schwachen Zuschauerzuspruch? Sind es "nur" die Leistungen, ist es die Infrastruktur, sind es Anstoßzeiten, der Ligamodus, die Preise oder geben auch Temperaturen den Ausschlag? Es wird interessant sein, was die StudentInnen herausfinden, auch wenn ich denke, dass es nicht viel Neues sein wird. Die Übersiedlung der beiden schwarz-weißen Klubs Admira und später mit der Fusion Wacker entwurzelten beide Vereine, über Jahrzehnte gelang es den Verantwortlichen nicht, die Fanbasis in der Region entscheidend zu vergrößern. Was nicht heißen soll, dass es nicht versucht wurde und wird, im Gegenteil. Ein Thema, mit dem ich mich demnächst noch näher befassen möchte. 

 

In der Kurve wird jedenfalls dieses Lied gesungen: "Unser Herz ist schwarz und weiß, ein Leben lang, für die Admira, geh’n wir voran!" Auch ich komme aus einer Admiraner-Familie, bin ein Kind von Admira Wacker (die Fusion fand 4 Tage vor meiner Geburt statt) – aber man sollte nicht außer Acht lassen, dass die Farbe Rot vom VfB Mödling kommt, der Teil des Vereins ist. Wieder durch eine Fusion, 1997 rettete H. W. Weiss damit den Fortbestand der Südstädter. Auch die Gemeinde Mödling besann sich zuletzt dieser Tatsache, stellte 400 Sitzplatztickets für die aktuelle Saison bereit

Admira Wacker - Hartberg 0:1 (0:0)

 


Der Admira-Fanclub Gate 2 hatte einen kleinen Verkaufsstand mit einigen neuen Fanutensilien errichtet

 

 

Am Sonntag gehörte das Stadion ganz den in schwarz- weiße Dressen gekleideten Südstädtern. Passend dazu die neuen Fanartikel von Gate 2 - etwa ein Balkenschal oder Handschuhe, die das schwarz-weiße Bild abrundeten. Wobei – nicht ganz, denn es gab ja auch noch einen Gegner, Hartberg. Der kreuzte mit vielen Fans auf, diesmal waren es sogar zwei Busse! Ganz schön viele Steirer – zwei weitere saßen mit Klaus Schmidt und Co Joachim Standfest auf der Bank der Heimelf. Am Donnerstag waren die beiden noch beim Clubabend der Fanatics auf Kästn und Sturm in der Kurve. Sie änderten die Startaufstellung nur insofern, als der zuletzt gesperrte Morten Hjulmand statt Marco Kadlec begann. Beinahe schon ein Luxusproblem, wenn trotz des Ausfalls von Jimmy Hoffer Spieler wie Boris Cmiljanic, Mo Saracevic und Seth Paintsil auf der Bank sitzen!

Alle drei sollten noch eingewechselt werden, doch von Beginn an:

 

Die Heimelf begann vorsichtig, ließ Hartberg kommen und versuchte zu kontern. Sowohl dieser Ansatz sorgte nicht für Gefahr, wie auch die 5 Eckbälle und die beiden Freistöße aus guter Distanz. Damit ging es torlos in die Pause. Bereits acht Minuten nach Seitenwechsel erzielte Hartberg ein Tor, das aber wegen Handspiels von Nimaga aberkannt wurde, der dafür die zweite gelbe Karte sah. Trotz Überzahl kassierten die Hausherren nach einer Fehlerkette den mehr als vermeidbaren Treffer zum 0:1. Danach versuchten sie, dem Spiel noch eine Wende zu geben, doch erfolglos. Selbst als Tormann Swete binnen kurzer Zeit zwei gelbe Karten kassierte und ein Feldspieler ins Tor musste, konnten die Südstädter nichts Zählbares erzielen. Ein Freistoß von Sinan Bakis krachte ans Lattenkreuz, ansonsten wurde zu hektisch und fehlerhaft agiert. Die Steirer kämpften heldenhaft und retteten den Vorsprung über die Distanz, auch weil nicht auf ihr Tor geschossen wurde. Unterm Strich ein Selbstfaller von Admira Wacker, die Gäste hätten sich auf dem Silbertablett präsentiert. 

 

Damit bleibt es dabei, dass die beiden Klubs sich nie unentschieden trennen – für Hartberg war es nicht nur der dritte Sieg in Serie, sondern auch der dritte gegen Admira Wacker in Folge. Für die Elf von Klaus Schmidt endete damit die kurze erfolgreiche Serie, prolongiert wurde jene, dass man in nun bereits 25 Meisterschaftsspielen immer zumindest einen Gegentreffer kassierte. Ohne solch einen zu bleiben, gelang zuletzt am 2. März 2019. In Altach, das in Wattens siegte und in der Tabelle ebenso wie der SKN an den Südstädtern vorbei zog, dort ist nun die rote Laterne wieder daheim. Doch aufgegeben wird ein Brief, trotz der Enttäuschung wird das Team weiter kämpfen und ist bekanntlich – unabsteigbar.

Bis zum Ende im Einsatz war Markus Lackner, der in der Vorwoche zum crowdfounding für eine gute Sache aufrief. Während Politiker davon nur sprechen, packten zwei Studenten der TU Wien selbst an und bekämpfen Fluchtursachen in einem armen Land. Mehr über ihre Tätigkeit in Uganda gibt es auf ihrer Seite zu lesen

 

Die Admira Juniors siegten bereits am Freitag in Neusiedl mit 5:1. Sehr erfreulich, am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr haben sie die Möglichkeit, gegen die Wiener Viktoria nachzulegen. Am gleichen Tag, aber schon um 14:30 Uhr, tritt die "Erste" in Pasching an. Gegen den LASK, der bereits am Donnerstag gegen PSV Eindhoven spielen wird. Möglicherweise in schwarz und weiß.

 

Forza unser Herz ist schwarz und weiß! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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