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Walter Knaller

Am vergangenen Donnerstag trat Österreichs Nationalteam bei Weltmeister Frankreich an. Dieser hatte eine lange Liste an Ausfällen zu verzeichnen. Die prominentesten waren Benzema, Pogba, Coman, Kanté und Lloris. Einige dieser hervorragenden Kicker durfte ich beim Hinspiel im Frühjahr im Happelstadion live in Aktion sehen. Dort spielten vor meinen Augen bereits Maradona, Zidane, Gullit, van Basten, Zlatan, Henry, Neymar und viele mehr. In Paris hatte das ÖFB-Team keine Chance, war mit dem 0:2 noch gut bedient.

 

Auf meinen internationalen Reisen begeisterten mich die Allzeit-Größen Ronaldinho, Cafù, Totti, Cannavaro, del Piero, Seedorf, Davids, Pirlo, Shevchenko, Batistuta, um nur einige zu nennen. Daheim in der Südstadt sah ich unter anderen R. Baggio, Vialli, Conte, Vieira,  Savicevic, Hässler, Mané, Haaland und bei Ländermatches alle österreichischen Teamspieler der letzten Jahrzehnte. Auch für Admira Wacker liefen großartige Kicker auf, u.a. Roger Ljung, Gennadi Litovchenko, Olaf Marschall, Tomasz Iwan, Vladimir Jugovic oder Patrik Jezek. Viel Freude bereiteten den Fans die Burschen, die aus der Südstadt kommend ihren Weg auf der internationalen Bühne machten – wie etwa Gerhard Rodax, Didi Kühbauer, Marc Janko, Marcel Sabitzer, Stefan Posch oder Sasa Kalajdzic.

 

Nun hat wohl jeder Fan seine Lieblinge, im Lauf der Jahre kommen da durchaus der eine oder andere zusammen. Bei mir persönlich weit oben in der Rangliste steht ein Mann, der mich begleitete, seitdem ich mich für Fußball und im speziellen für Admira Wacker begeisterte. Er war schon da, als ich Anfang der 80er Jahre begann, regelmäßig Spiele in der Südstadt zu besuchen. 4, 3 und 4 Tore erzielte Walter Knaller in seinen ersten drei Saisonen, ehe er vom Mittelfeld an die vorderste Front gestellt wurde. Insgesamt scorte er für Admira Wacker in der Meisterschaft 123 Mal, damit steht er in der Ewigen Torschützenliste der Liga auf Platz 9 mit einem Schnitt von 0,38 Toren pro Spiel (Platz 6 in dieser Statistik). Insgesamt scorte er sage und schreibe 157 Mal für die Südstädter, in seiner besten Saison 1989/90 inklusive Cup und UI-Cup 36 Mal. Er ist wohl der stärkste Stürmer Österreichs, der nie im Nationalteam auflaufen durfte. Ich nenne jetzt bewusst keine Namen, aber wenn man zurückblickt, so durften viele weit weniger qualifizierte Spieler als Walter Knaller ihr Land vertreten. Nebenbei ist er mit 8:0 Versuchen Admira Wackers bester Elfmeterschütze.

 

Nach seiner Spielerkarriere war der Kärntner drei Mal Trainer der ersten Mannschaft, Sportdirektor, Coach der Juniors, mehrerer Akademie-Teams sowie zweimal sportlicher Leiter der Akademie. Walter Knaller war stets loyal zum Klub, übernahm als Chefcoach einmal die Verantwortung für den Misserfolg, trat im Stil eines Sirs, der er immer war,  zurück. Schon damals musste man das Verhalten des Vereins als fahrlässig bezeichnen, denn dem Top-Fachmann wurde kein adäquates Alternativangebot unterbreitet. Er verließ die Südstadt, um einige Jahre in Wien zu arbeiten, kehrte dann aber wieder zurück. Abermals wurde er nicht entsprechend gewürdigt, ging am Ende in die wohl verdiente Pension. Fad wird ihm nicht, erzählte er mir unlängst – klar, die Familie ist stetig gewachsen, er hat Enkelkinder, baut zudem gerade einen Bungalow in der Südstadt um.

 

Besonders besonnen reagierte er auch in unangenehmen Situationen

Wie erwähnt, durfte er nie sein Können im Nationalteam unter Beweis stellen, vielleicht war er am Sonntag bei Österreich gegen Kroatien im Stadion. Ich widerstand der Versuchung, mit Luka Modric einen meiner großen Lieblinge möglicherweise ein letztes Mal live zu erleben. Das Spiel endete mit einer 1:3-Niederlage und dem daraus resultierendem Abstieg Österreichs aus Gruppe A zurück zu B.

 

In der Südstadt wurde letzten Donnerstag international gekickt, Islands Nationalteam schlug jenes aus Venezuela mit 1:0. Am selben Tag testete Admira Wacker gegen Haladas Szombathely, siegte beim Comeback von Jakob Schöller mit 2:1 durch Tore von Angelo Gattermayer und Martin Krienzer. Sie sind hoffentlich auch am kommenden Samstag (1.10., 14.30) beim Spiel gegen Liefering so treffsicher. Die Partie wird im Rahmen eines Oktoberfests veranstaltet, Fans in Tracht erhalten freien Eintritt.

 

Forza Walter Knaller! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Richard Geisler (Mittwoch, 28 September 2022 16:12)

    Wie immer, danke für Deine Ausführungen. natürlich kann ich mich an den Walter Knaller gut erinnern. Mindestens ebenso wertvoll für die Admira war sein Bruder Wolfgang, viele Jahre ein Klassegoali, der der Mannschaft Rückhalt gab.
    Du hast viele Größen erwähnt, die in der Südstadt aufgetreten sind. Einer fehlt mir, wenn ich das anmerken darf. Einer der besten italienischen Offensivspieler die ich kannte, hat mit Juventus, als Jungtalent eingewechselt, seine Klasse aufblitzen lassen. Das was Allesandro Del Piero!

  • #2

    Matthias Schwaiger (Donnerstag, 29 September 2022 07:53)

    Danke für die Rückmeldung und die Anmerkung. Leider muss ich Dich korrigieren, der auch von mir höchst geschätzte Alessandro del Piero wurde nicht eingewechselt, saß das ganze Spiel auf der Bank. https://www.transfermarkt.de/fc-admira-wacker_juventus-turin/index/spielbericht/1169765 Beim Rückspiel war er dann im Einsatz. Forza Richard!

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