Nachdem die Weichen für die Fortsetzung der Bundesliga-Saison bereits gestellt wurden, stehen die Kicker eine Woche vor dem Auftakt in den Startlöchern. Bereits am kommenden Freitag steigt um 20:45 in Klagenfurt das Cupfinale zwischen Austria Lustenau und RB Salzburg. Weiter geht’s dann wie erwähnt am 2. Juni mit den Play-Offs, einen Überblick über den Spielplan gibt es hier! Admira Wacker machte das erste Corona-Mannschaftsfoto in Österreich und testet am 26. Mai um 17:00 Uhr gegen Sturm Graz. Ist einer der beiden Klubs unter den vom LASK genannten "Corona-Sündern" oder möchten die Linzer nur von ihrem eigenen Vergehen ablenken? Der Senat 1 der Bundesliga überprüft die ominösen Anschuldigungen, diesbezüglich und auch betreff des Prozedere (möglich bis zum Neutralen Schiedsgericht) im Verfahren gegen den LASK könnte das Ergebnis erst nach dem geplanten Ende der Saison feststehen.
Das ist ebenso wenig positiv wie es die Tests der Beteiligten an den Geisterspielen sein sollen. Nicht mehr in der Südstadt getestet wird Manager Amir Shapourzadeh, der den Verein "nach einer intensiven und lehrreichen Zeit" verließ. Das wird auch Jonathan Scherzer im Sommer in Richtung Wolfsberg, die Option auf seine Vertragsverlängerung wurde nicht gezogen. Für den Deutsch-Iraner ist noch kein Nachfolger bekannt, für den Kärntner wird es auf der linken Abwehrseite Leonardo Lukacevic sein, dessen Vertrag per Option verlängert wurde. Die Kaderplanung für die kommende Saison übernehmen inzwischen Felix Magath und Geschäftsführer Thomas Drabek. Admira Wacker möchte verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen, wurde verkündet. Das kann durchaus ein Hinweis auf ein geringeres Budget bei den Südstädtern sein, zumal Sponsor Flyeralarm in der Krise auch hohe Einbußen zu verzeichnen hat. Das gilt ebenso für alle Klubs abwärts der 2. Liga, die ab 5. Juni fertig gespielt wird. Auch das ist eine wichtige Weichenstellung, denn wenn die beiden ersten Ligen zu Ende gespielt werden können, wird es jeweils einen Auf- und Absteiger geben.
Insgesamt kann man aktuell durchaus von einer sehr herausfordernden und schwierigen Situation im Fußball sprechen. Die Profiklubs sind ja als Wirtschaftsunternehmen auch Teil der Ökonomie. Die sich zurzeit weltweit in einer Krise befindet, diese ist noch nicht in vollem Umfang erkenn- und prognostizierbar. Definitiv aber bei weitem nicht so dramatisch wie jene vor hundert Jahren, als es nach dem ersten Weltkrieg und der Spanischen Grippe eine enorme Weltwirtschaftskrise mit teilweise sehr hoher Inflation zu verzeichnen gab. Dennoch entschlossen sich damals die Fußballvereine in Österreich, den Schritt zum Profitum zu setzen. Das hatte aber nicht viel mit jenem heute praktizierten zu tun. Es ging lediglich darum, eine klare Trennlinie zwischen unbezahlten Amateuren und den mit bescheidenen Aufwandsentschädigungen ausgestatteten Spitzenkickern zu ziehen.
Weiter geht’s mit der Zeitreise in die Vergangenheit:
Nachdem 1924/25 die erste Profisaison auf dem Programm stand, mussten die Klubs neue Geldquellen erschließen. Admira legte eine Anleihe auf, mit der 41,7 Millionen Kronen erzielt werden konnten. Zusätzlich wurden sowohl die zuletzt erwähnten Mitgliedsbeiträge und Eintrittspreise angehoben. Bei Admira wurde in dieser Saison von Vereinspräsident Direktor Rudolf Mütz mit Hans Kotzaurek ein neuer Sektionsleiter und dem bereits als Spieler erwähnten Johann "Hans" Skolaut ein neuer Trainer bestellt. Das waren enorm wichtige Weichenstellungen für den Klub, damit wurden die erfolgreichsten Vereinsverantwortlichen der Geschichte von Admira installiert. Mit diesem Team erreichten die Floridsdorfer 1924/25 den 6. und 1925/26 den 4. Platz. 1926/27 wurden sie erstmals Meister und waren bis 1937 immer in den Top 3 der Liga zu finden.
Über diese goldenen Jahre und die Protagonisten auf und abseits des Platzes würde ich in den nächsten Wochen gerne ausführlich berichten. Dagegen spricht aber die Fortsetzung der aktuellen Saison, ebenso wie gegen ein näheres Beleuchten einer der grundlegendsten Weichenstellungen im taktischen Bereich. Die Änderung der Abseitsregel im Jahr 1925 sollte den Fußball nachhaltig verändern und ist bis zum heutigen Tag gültig. Doch wie erwähnt, werde ich darüber nicht schwerpunktmäßig berichten können, aber dennoch versuchen, zumindest ein wenig in die aktuelle Berichterstattung einfließen zu lassen.
Forza Weichenstellungen! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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