Obwohl noch nicht die ganze Hinrunde gespielt wurde, erlaube ich mir, nach 10 Spielen eine erste Zwischenbilanz von Admira Wackers Performance zu ziehen. Das Erfreulichste bis dato ist definitiv, dass wieder Fußball gespielt werden darf. Kein Vergleich zu dem defensiven Gruselkick, der größtenteils in den letzten drei Jahren geboten wurde. Einen großen Anteil daran hat sicher auch Trainer Andi Herzog. Der die schwarz-weiße Südstädter DNA in sich trägt, so wird nun auch wieder gekickt – offensiv, frech, immer auf Sieg. Doch nicht nur er ist dafür verantwortlich, auch einige Management –Schnitzer der letzten Jahre wurden ausgemerzt, in erster Linie die vielen Fehlentscheidungen unter Felix Magath sind nun Vergangenheit. Zudem war endlich wieder einmal nahezu der gesamte Kader zur Vorbereitung und damit auch zum Meisterschaftsauftakt fertig zusammengestellt.
Nahezu komplett bis auf die etwas späteren Verpflichtungen von Ilay Elmkies und Patrick. Die beiden spielten bis dato noch keine große Rolle, haben aber definitiv Potential. Die anderen Neuen stellten sich alle als Verstärkungen heraus – was bei Thomas Ebner (er kam auch erst etwas später) und Stephan Zwierschitz zu erwarten war. Auch Marlon Mustapha, Yannick Brugger und Philipp Schmiedl (ein weiterer Späteinsteiger) zeigten bis dato starke Leistungen. Dazu kam mit Joseph Ganda ein Spieler, dem durch die neue Spielanlage sowie das Vertrauen des Trainers der Knoten platzte, quasi auch ein Neuzugang.
Wie so oft bedanken wir uns sehr herzlich bei unserem lieben Heinz, der wie immer tolle Fotos von den Spielen macht. Viele weitere Bilder findest auf seiner Flickr-Seite!
Insgesamt ist das Team gut ausbalanciert, was die Mischung aus Routine und Jugend betrifft. Einerseits die Routiniers Andi Leitner, Niko Datkovic, Matthias Ostrzolek, Stephan Zwierschitz, Sebastian Bauer (der soeben bis 2024 verlängerte), Thomas Ebner, Roman Kerschbaum, Dominik Starkl. Andererseits die „Jungen Wilden“, Eigenbau wie Luca Kronberger (der leider mit einer Seitenbandverletzung länger ausfallen wird), Lukas Malicsek, Filip Ristanic und Onurhan Babuscu , weiters Leonardo Lukacevic, Yannick Brugger, Ilay Elmkies (Assist beim 2:3 von Israels U21 in Deutschland) und Marlon Mustapha (er gab zuletzt sein Debüt in Österreichs U 21-Team). Aktuell schwierig ist die Situation für Stephan Auer, Willi Vorsager, Marco Hausjell und Marco Kadlec, die selten zu Einsätzen kommen. Sie müssen sich steigern, zudem drängt die nächste Generation bereits nach.
Spielerisch war der Start wie erwähnt weit besser als in den letzten drei „Seuchenjahren“. Zudem konnten mit 12 Punkten aus den ersten 10 Spielen auch mehr Zähler geholt werden als im Vergleichszeitraum. Das ist durchaus in Ordnung, entspricht aber noch gar nicht dem Potential dieser Truppe. Wobei einerseits in Wien trotz klarer Feldunterlegenheit drei Punkte geholt wurden, dafür sowohl gegen Salzburg (zwei klare Schiri-Fehlentscheidungen), in Ried und Pasching (jeweils miserable Chancenverwertung) mehr drinnen gewesen wäre. Außer beim WAC, wo man klar unterlegen war und verdient verlor, gab es in allen anderen Spielen Möglichkeiten auf Zählbares, dazu immer mehr und längere starke Phasen. Wie erwähnt ist das größte Manko die mangelnde Verwertung der zahlreich herausgespielten Möglichkeiten. Das wird aber zumindest teilweise durch Standards wieder gut gemacht.
Bitter war nach dem emotionalen Erstrundensieg (mit Verabschiedung von Legende Dani Toth) das Scheitern in der 2. Runde des ÖFB-Cups. Da wäre mehr drinnen gewesen, sollte aber nicht sein. Die Top 6 liegen für diese Mannschaft im Bereich des Möglichen, schwierig wird das aber allemal. Auch, weil die Liga bis auf die ersten zwei Teams sehr nahe zusammen liegt.
Generell ist es aus Sicht der Südstädter Fans wieder eine Freude, zu Spielen zu gehen, das Team kicken zu sehen. Das äußert sich auch im Support der Fangemeinde. Gate 2 Admira bot zuletzt eine sehenswerte Choreo, gibt wieder ordentlich Gas.
Auch die neu aufgestellten Fanatics setzen Akzente – so wird etwa anlässlich des Nachtragsspiels der Admira Juniors gegen Mannsdorf (Dienstag, 18.45) der Klubabend um einen Tag vorgezogen. Südstadt, Bier und Knacker – unter diesem Motto gibt es das Stadionmenü inklusive Semmel um € 4,-.
Danach wird Österreichs Team in Dänemark (ORF 1, 20.45) antreten, das Spiel in Färöer wurde ohne besondere Leistung zwar 2:0 gewonnen, aber mit viel Bauchweh, die Gastgeber hatten zu viele gute Chancen. Die Zwischenbilanz für das Nationalteam in der WM-Quali ist nach der starken EM ernüchternd, es wird wohl über den Weg der Nations League bzw. des dadurch resultierenden Play-Offs noch eine letzte Möglichkeit geben.
Am kommenden Wochenende bietet sich für Fans von Admira Wacker die Möglichkeit eines Doppelpacks am Samstag: Die Juniors empfangen um 14.30 Leobendorf, danach kann man noch locker nach Favoriten fahren, wo um 17:00 Uhr angepfiffen wird.
Forza Zwischenbilanz! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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